Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Tazitus' Germania - S. 35

1911 - Düsseldorf : Schwann
35 gekommen, oder daß wir, was irgendwo großes ist, seinem Ruhme beizumessen gewohnt sind. Zwar fehlte es dem Drusus Germanikus nicht an Kühnheit; allein der Ozean verhinderte die Erforschung sowohl seiner, des Meeres selbst, als der Säulen des Herkules. Seither hat es niemand versucht: frömmer und ehrerbietiger schien es, in göttlichen Dingen zu glauben, als zu wissen. So weit unsere Kunde von den Abendländern Germaniens. 35. Gegen Mitternacht zieht sich das Land in weiter Biegung herum. Zuerst findet sich das Volk der Chauken1), welches zwar bei den Friesen anhebt und einen Teil der Küste umfaßt, aber dann neben den vorerwähnten Stämmen sich hinzieht und bis ins Katten-land ausdehnt. Dieser ungeheure Landstrich wird von den Chauken nicht bloß besessen, sondern auch ausgefüllt; sie sind das edelste Volk unter den Germanen, das seine Größe durch Gerechtigkeit zu behaupten vorzieht. Ohne Vergrößerungssucht, ohne Übermut , ruhig und abgeschieden, reizen sie nicht zum Kriege, schädigen nicht durch Plünderung und Raub. Der beste Beweis der Tapferkeit und Stärke ist, daß sie ihr Übergewicht nicht auf Beeinträchtigung anderer gründen. Schlagfertig ist jedoch alles, und im Notfall ein Heer in Bereitschaft; an Männern und Rossen ist Überfluß, ihr Name auch im Frieden groß. x) In Ostfriesland, Oldenburg und um Bremen. Der ältere Plinius (hist, naturalis 16; 1—2) entwirft aus eigener Anschauung ein düsteres Bild von dem zu seiner Zeit öden Strande des heutigen Harlinger-, Butjadinger- und Hadelner Landes mit seinen Notdämmen gegen die See, seinen ärmlichen Fischerhütten und Torfgruben. — Nach J. Grimm bedeutet der Name der damals das Land bewohnender Chauken die Hohen, Erhabenen und weist damit auf ihre alte Vormacht unter ihren Nachbarn hin. 3*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer