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1. Tazitus' Germania - S. 40

1911 - Düsseldorf : Schwann
40 durch heilige Gebräuche beglaubigt. Zu festgesetzter Zeit kommen durch Gesandtschaften alle Völker von gleichem Blute zusammen in einem Wald, heilig durch Weihung der Väter und Ehrfurcht heischendes Alter, und beginnen mit öffentlichem Menschenopfer des barbarischen Götterdienstes schauervolle Feierlichkeit. Noch eine andere Verehrung wird dem Hain erwiesen. Niemand geht anders als gebunden hinein J), zum Zeugnisse der Unterwürfigkeit vor der Gottheit Allmacht. Fällt einer, so darf er weder aufstehen noch sich aufrichten lassen: auf dem Boden wälzt er sich heraus. Diese ganze Feierlichkeit deutet dahin, daß hier die Wiege des Volkes, hier der Herrscher des Weltalls, Gott, alles andere ihm unterwürfig und dienstbar sei. Diesen Glauben unterstützt der Semnonen Glück: hun-Gaue2) bewohnen sie, und ihre Volksmenge macht, daß sie sich als das Haupt der Sueven ansehen. 40. Die Langobarden3) dagegen adelt ihre geringe Zahl. Von vielen und mächtigen Stämmen umringt, leben sie nicht durch Unterwürfigkeit, sondern durch Kampf und Wagnis in Sicherheit. Die Reudigner sodann, die Avionen, Angeln, Variner, Eudosen, Suardonen und Nuitonen4) sind durch Flüsse oder Wälder geschützt. *) Der Name Semnonen soll darnach Gefesselte bedeuten. 3) Offenbar die centum nagi Sueborum des Cäsar (Gail. Krieg 4, 1). 3) Die Langobarden wohnten zwischen der Aller und Elbe; sie besetzten in der Folge, nachdem sie im 4. Jahrhundert ausgewandert waren, nach Süden vordringend, endlich Oberitalien. 568, wo sie bis 774 (Karl der Große) selbständig blieben. Nach ihnen hat noch die Lombardei ihren Namen. 4) Die sieben Volksstämme wohnten in Norddeutschland, längs dem Baltischen Meere. Noch findet sich der
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