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1. Geschichte und Geographie - S. 46

1886 - Hamburg : Meißner
— 46 — immer wieder und ließ durch fromme Geistliche das Wort Gottes in ihren Landen verkündigen. Endlich gab auch Wittekind, der mächtigste Fürst der Sachsen, allen Widerstand auf und ließ sich taufen. Im Jahre 800 unternahm Karl einen Zug nach Rom, um den Papst gegen seine Feinde zu schützen. Das Weih-nachtssest dieses Jahres feierte er in Rom. Als er am Weihnachtstage die Kirche des heiligen Petrus besuchte, setzte ihm der Papst eine goldene Kaiserkrone auss Haupt und krönte ihn (800) zum römischen Kaiser. Karl war der größte Herrscher seiner Zeit und hochgeehrt von allen Völkern. Seine Lebensweise war für gewöhnlich sehr einfach. Er aß und trank mäßig und trug am liebsten Kleider, welche seine Töchter selbst gewebt hatten. Nur bei hohen Festen, oder wenn vornehme Gäste anwesend waren, trug er den kaiserlichen Purpur. Immer sah man ihn mit dem Schwerte umgürtet. Ein Lieblingsvergnügen war sür ihn die Jagd. Täglich besuchte er die Kirche. Auch gründete er Schulen, welche er bisweilen selbst besuchte. Karl wohnte am liebsten in seiner Burg zu Aachen. Hier starb er im Jahre 814. * 6. Ludwig der Fromme. Karl dem Großen folgte in der Regierung fein Sohn Ludwig, mit dem Beinamen „der Fromme," ein schwacher Regent. Unter ihm zerfiel das Reich äußerlich und innerlich. Äußerlich ward es bedrängt durch die Normannen im Norden und die Araber im Süden; denn der Kaiser führte nur widerwillig die Geschäfte der Regierung, stellte sich selten selbst an die Spitze feines Heeres, sondern verbrachte feine Zeit lieber mit frommen Übungen. So waren die Grenzen des Reiches den Angriffen der Feinde preisgegeben. Innerlich ging das Reich zugrunde durch die häufigen Teilungen desselben. Ludwig hatte nämlich drei Söhne, Lothar, Pippin und Ludwig. Schon im dritten Jahre feiner Regierung teilte er das Reich unter sie. Aber als ihm dann noch ein Sohn, Karl, später „der Kahle" genannt, geboren wurde, suchte er die erste Teilung zu gunften dieses Sohnes aufzuheben. Infolge dessen zogen die Söhne gegen den eigenen Vater in den Krieg, nahmen ihn gefangen und wollten ihn abfetzen. Aber die Deutschen, namentlich die Sachsen, traten auf die Seite des alten Kaisers, und es kam zu einer Versöhnung zwischen ihm und feinen Söhnen. Bald
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