Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte und Geographie - S. 49

1886 - Hamburg : Meißner
— 49 — fortlief). Das Amt des Erztruchseß, dem die Anordnung der Festtafel oblag, hatte Herzog Eberhard von Franken, Erzmnndschenk war Herzog Hermann von Schwaben, Giselbert von Lothringen war Erzkämmerer, und das Amt des Erzmarfchalls, der für die Unterbringung des Rittergefolges sorgte, übernahm der Herzog von Bayern. Otto selbst war eine ritterliche Erscheinung, hohe Kraft, beharrlicher Wille, große Strenge, aber auch Gerechtigkeit und Großmut zeichneten ihn aus. Nach dem Vorbilde Karls des Großen wollte er herrschen. In den ersten Jahren feiner Regierung hatte Otto innere Kampfe mit aufständischen Fürsten zu bestehen; zuerst gegen den Herzog Eberhard von Franken. Dieser war wegen einer Fehde von Otto mit Strafe belegt worden. Im Unwillen darüber verband er sich mit Thankmar, einem Stiefbruder des Königs, der sich zurückgesetzt fühlte, weil Otto zwei tapfere Männer, obwohl geringerer Herkunft, den Grafen Gero und den Sachsen Hermann Billung, zu Markgrafen an die Grenze gegen die Slaven gefetzt und ihm ein solches Amt nicht anvertraut hatte. Thankmar bemächtigte sich der Eresburg und unternahm Raubzüge durch das Land. Aber bald ward feine Burg eingenommen und er ohne Ottos Wissen getötet. Da unterwarf sich Eberhard von Franken und erlangte bald Verzeihung. — Des Königs jüngerer Bruder Heinrich strebte aus Ehrgeiz nach der Krone. Er verband sich mit Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen zu einem Bunde gegen den Bruder. Aber das Glück war wieder auf Ottos Seite. Sein Heer besiegte die ihm an Zahl überlegenen Gegner in der Schlacht bei Birthen. Als nun die beiben Herzöge in einen Hinterhalt gerieten, wobei Eberharb fiel, währenb Gifelbrecht auf der Flucht im Rheine ertrank, war der Aufstanb niedergeworfen. Heinrich, des Königs Bruder, erhielt auf warnte Fürsprache der Mutter Verzeihung von Otto. Von nun an blieb er ihm unerschütterlich treu. Währenb biefer inneren Kämpfe waren die Dänen in Schleswig eingefallen. Ottos Heere brartgert tief in das Gebiet des Feinbes und gewannen einen glänzenben Sieg. Nach der Sage ist Otto selbst bis in die Norbfpitze von Jütlanb Notgedrungen und hat feinen Speer weit ins Meer gefchleubert. (Ottenfunb.) Gegen die L-laven hatte Gero harte Kämpfe zu bestehen. Immer wieber empörten sie sich; aber überall trat Gero siegreich auf. Allmählich schritt die beutfche Herrschaft vor. Gero grünbete feste Plätze und Bistümer (Havelberg und Branben-burg) und rief sächsische Anfiebler ins Land. Auf biefe Weise konnte er das Land zwischen Elbe und Ober, das heutige Vranbenburg, für beutfche Sprache und Sitte gewinnen (germanisieren). Damit legte er bett Grunb zur späteren Mark Branbenburg. So stand Otto I. ums Jahr 950 als gewaltiger Herrscher Geschichte it. Geographie. 4
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer