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1. Geschichte und Geographie - S. 55

1886 - Hamburg : Meißner
— 55 — ihnen zugeschrieben. Als später die Kreuzzüge aufhörten, unternahm man Wallfahrten nach solchen Orten, wo wuuder-thütige Reliquien aufbewahrt wurden. — Die Lage der Pilger im heiligen Lande wurde eine schlimme, als ums Jahr 1000 die Türken in den Besitz desselben kamen. Sie verwandelten die christlichen Kirchen in türkische Bethäuser (Moscheen), beschimpften, ja mißhandelten die Pilger und verkauften sie gar in die Sklaverei. Diese Not der Pilger sah ein französischer Mönch, Peter von Amiens (Amjän9). Er beschloß, nach Europa zurückzukehren, dort alle Leiden der Christen dem Papste und dann den Fürsten und allem Volke zu schildern und sie zu einem Kriegszuge gegen die Türken auszufordern. In seinem groben Pilgergewande, auf einem Esel reitend, durchzog er Italien und Frankreich. Auf den Straßen und in den Kirchen predigte er, und alt und jung erkannte in ihm einen Boten Gottes. Der damalige Papst Urban Ii. berief eine große Kirchenversammlung nach Clermont (Klämön8) in Frankreich. Als er hier die Gläubigen aufforderte, die heiligen Orte den Händen der Ungläubigen zu entreißen, da waren taufende bereit, den Zug nach dem heiligen Lande zu unternehmen. Alle Teilnehmer ließen sich ein rotes Kreuz auf die linke Schulter heften. (Kreuzfahrer, Kreuzzüge.) Sogleich sammelten sich wilde ungeordnete Scharen und begannen nuter der Führung von Peter von Amiens und eines armen Ritters, genannt Walter von Habenichts, den Zug nach dem heiligen Lande. Aber sie erreichten Jerusalem nicht, sondern gingen durch ihre eigene Zuchtlosigkeit zu gründe. Im Jahre 1096 trat das Hauptheer seinen Zug an. Der angesehenste der Fürsten war der Herzog Gottfried von Niederlothringen, nach feinem Stammschlosse Gottfried von Bouillon (Bujöns) genannt. Das stattliche Heer zog durch Ungarn und die Türkei nach Konstantinopel und wurde von hier nach Kleinasien übergesetzt. Nun begann die Not der Kreuzfahrer; denn sie hatten viel von dem heißen Klima, dem Mangel an Lebensmitteln, von allerlei Krankheiten und von den Angriffen der Muhamedauer (Saracenen) zu leiden. Endlich gelang es ihnen, die reiche Stadt Antiochien einzunehmen. Von hier zogen sie, nachdem ein feindliches Heer besiegt war, nach Jerusalem. Als die Kreuzfahrer von einer Anhöhe aus die heilige Stadt zuerst erblickten, sielen alle auf die Knie und priesen unter Frendenthräneu den Herrn, der sie soweit ge-
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