Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte und Geographie - S. 56

1886 - Hamburg : Meißner
— 56 — leitet. Nun ward Jerusalem belagert, Aber die Stadt war wohl befestigt und stark besetzt, und die Belagerer hatten kein Sturmgerät. Dazu stellte sich bald drückender Mangel an Lebensmitteln und Trinkwasser ein; denn das Land um Jerusalem ist dürr und unfruchtbar, so daß das Heer in große Bedrängnis geriet. Endlich brachte eine Flotte aus Genua Hülfe. Sie landete in dem Hafen von Joppe Lebensmittel, Arbeitsgeräte und tüchtige Handwerker, die schnell ins Lager vor Jerusalem geschafft wurden. Jetzt begann sofort der Sturm. Nach zwei Tagen wurden die Mauern erstiegen, die Thore gewaltsam geöffnet und die Stadt eingenommen. Ein furchtbares Gemetzel begann. Kein Mnhamedaner ward verschont. Im Tempel allein wurden 10 000 niedergemacht, und selbst in den abgelegensten Straßen lagen die Leichen haufenweise. Als endlich jeder Widerstand niedergeschlagen war und es nichts mehr zu plündern gab, da reinigten sich die Pilger vom Blute und zogen unter frommen Gesängen, entblößten Hauptes in die Leidens- und Auferstehungskirche, um Gott für den Sieg zu danken. So ward Jerusalem im Jahre 1099 erobert. Hier wurde nun ein neues christliches Reich, das Königreich Jerusalem, gegründet und Gottfried von Lothringen zum Könige gewählt. Eine feierliche Krönung fand nicht statt; denn Gottfried weigerte sich, da, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen, eine goldene Herrscherkrone anzunehmen. * 11. Friedrich Barbarossa. Nach dem Tode Heinrich V., des letzten fränkischen Königs, ward Lothar von Sachsen zum Kaiser gewählt. Er starb 1137. Nun wählten die Fürsten Konrad Iii., den ersten Herrscher aus dem edlen Geschlechte der Hohenstaufen, deren Stammburg in Schwaben (östlich vom heutigen Stuttgart) lag. Ter mächtigste Fürst des Reiches war damals Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen. Mit ihm geriet Konrad bald in Kampf; denn Heinrich weigerte sich, ihm zu huldigen. In diesem Kriege ward auch die Stadt Weinsberg von Konrad belagert. Bei dieser Belagerung erscholl zuerst der Parteiruf: „Hie Welf! hie Waibling!" Denn Welfen (so benannt nach Welf, dem Ahnherrn Heinrich des Stolzen) nannte man anfangs alle Anhänger des welfischen Hauses, später verstand man darunter alle Gegner der Hohenstaufen und Anhänger des Papstes. Waiblinger (in Italien Ghibellinen) waren die Anhänger der Hohen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer