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1. Geschichte und Geographie - S. 59

1886 - Hamburg : Meißner
— 59 — Wunder entkam er. Auch jetzt noch wollte er den Krieg fortsetzen, aber der Widerstand der deutschen Fürsten, welche sich nach Hause sehnten, sowie der deutschen Bischöfe, welche in der Niederlage ein Gottesurteil erblickten, drängten ihn, sich mit dem Papste auszusöhnen. Auch der Papst war bereit Frieden zu schließen. Dieser kam zu Venedig zustande und einigte die beiden größten Männer. Die lombardischen Städte schlössen mit dem Kaiser einen sechsjährigen Waffenstillstand, später den Frieden zu Konstanz, in welchem sie die deutsche Oberherrlichkeit anerkannten. Als Barbarossa nach Deutschland zurückkehrte, war sein erstes Ziel, den ungetreuen Vasallen, Heinrich den Löwen, für seinen Abfall zu strafen. Er forderte,ihn vor einen Reichstag, aber Heinrich erschien nicht. Als er auch nach mehrmaliger Forderung fern blieb, wurde über ihn die Acht ausgesprochen, ihm alle seine Sehen genommen. Bayern fiel an Otto von Wittelsbach, Sachsen wurde in mehrere Fürstentümer zerlegt. Anfangs widerstand Heinrich feinen Feinden tapfer. Als aber der Kaiser selbst gegen ihn zog, unterwarf er sich und bat fußfällig um Gnade. Großmütig verzieh ihm Barbarossa. Seine Erblande Braunschweig und Lüneburg erhielt er vom Kaiser zurück, mußte aber aus drei Jahre Deutschland verlassen. Nach der Unterwerfung des Löwen stand Friedrich in der Fülle seines Glückes Von seinem hohen Ansehen zeugt am meisten das allgemeine Reichsfest, das 1184 in Mainz gefeiert wurde, und von dessen Pracht noch lange die fahrenden Sänger erzählten. Die Zahl der herbeigezogenen deutschen und fremden Ritter war so groß, daß die Stadt sie nicht fasfen konnte. Alle Edlen, ja alles Volk ward auf Kosten des freigebigen Kaisers bewirtet. Man konnte die Pracht der Ritter, den Schmuck ihrer Gewänder, ihre Pferde, den Überfluß au Speisen und Getränken nicht genug rühmen. Herrliche Waffenspiele wurden abgehalten und Sänger verherrlichten den Ruhm des Festes. Zu-sriedener waren wohl nie Fürsten und Volk von einem Reichstage heimgekehrt, als von den unvergleichlichen Festen zu Mainz. In demselben Jahre zog Friedrich nach Italien, diesmal ohne Heer. Mit Freuden nahmen ihn die Städte aus. Bei dieser Gelegenheit vermählte der Kaiser seinen Sohn Heinrich mit Constantia, der Erbin von Neapel und ©icilien. Mit nie gesehener Pracht ward die Hochzeit in Mailand gefeiert. Da gelangte ins Abendland die Kunde, daß Jerusalem wieder in die Hände der Ungläubigen gesallen sei. Der Papst bot die Fürsten zu einem Kreuzzuge aus. Friedrich Barbarossa entschloß sich, die Führung des Landheeres zu übernehmen. Im Jahre 1189 begann der Zug auf dem Landwege durch Ungarn und die Türkei. In Kleinasien sing die Not des Kreuzheeres an. Unaufhörlich umschwärmten auf flüchtigen Rosien die Turkomannen den Zug
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