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1. Geschichte und Geographie - S. 144

1886 - Hamburg : Meißner
— 144 — Bäcker-, Pelzerstraße k.) Sie hatten ihre eigenen Vorsteher, Älterleute. Aus diesen Älterleuten und den Vertretern der Kaufleute bildete sich die Obrigkeit, der „Rat". Der Rat ist nach und nach im Lause vieler Jahre entstanden. Wer einmal in den Rat gewühlt war, behielt diese Würde lebenslänglich. Aus den früheren Ratsherren wurden die „Wittigsten" gewählt; sie hatten hauptsächlich bei Gericht mitzusprechen. Während Otto I. kraftvoller Regierung wurden die Slaven an der Elbe unterworfen, tapfere Markgrafen wie Gero und Hermann Billuug, dem das Herzogtum Sachsen mit Nord-albingien (Holstein und Schleswig) übertragen war, breiteten das Christentum und die deutsche Herrschaft weiter aus. Als aber Otto I. gestorben war und Otto Ii. am Ende seiner Regierung eine schwere Niederlage in Italien erlitten hatte, da erhoben sich die Slaven aller Orten, und der Obotriten-fürst Mistevoy fiel 983 verwüstend in Nordalbingien ein und ließ Hamburg in Flammen aufgehen. Adaldag starb 989. Dreißig Jahre lag jetzt Hamburg in Trümmern und erst die Bischöfe Unwann und Bezelin Alebrand haben die Stadt wieder aufgebaut. Bisher waren alle Häuser, selbst die Kirchen und Klöster, aus Holz errichtet und mit Stroh gedeckt gewesen. Bezelin führte in Hamburg den Steinbau ein, indem er den Dom, der an der Stelle des heutigen Jo-hanneums stand, sowie seine Burg, die Wiedeburg, vermutlich in der Gegend des heutigen Hopfensacks, aus Quadern erbauen ließ. — Unter den übrigen Bischöfen von Hamburg-Bremen ist nur noch Adalbert zu erwähnen, der Ratgeber Heinrich Iy. (siehe S. 51). Als Heinrich Iv. seinen treuesten Diener Adalbert auf Drängen der Fürsten entlassen mußte, da fielen die sächsischen Herzöge aus dem Geschlechte der Billnnger über den Erzbischof her. Sie verwüsteten seine Güter und nur durch Abtretung von einem Drittel seiner Besitzungen konnte Adalbert sich den Aufenthalt in seinem ganz verwüsteten Erzstift erkaufen. Das war für Nordalbingien eine schlimme Zeit. Im Wendenlande erhob sich wieder die heidnische Partei. Unter ihrem Fürsten Krnko durchzogen die Wenden die sächsischen Lande, verwüsteten Nordalbingien und zerstörten Hamburg im Jahre 1072. Adalbert starb in demselben Jahre. Von nun an treten in der Geschichte Hamburgs die Grafen von Holstein mehr in den Vordergrund.
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