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1. Geschichte und Geographie - S. 158

1886 - Hamburg : Meißner
— 158 — eifrige Katholiken. Zwischen ihnen und den Bourbonen wurden langjährige blutige Bürgerkriege geführt. Als endlich Friede geschlossen wurde, sollte zum Zeichen der Versöhnung der Prinz Heinrich von Navarra sich mit der Tochter der Katharina von Medici, der Margareta von Valois (Waloa), vermählen. Zu dem glänzenden Hochzeitsfeste, das 1572 gefeiert wurde, kamen auch die Häupter der Hugenotten nach Paris. Sie alle wurden das Opfer eines schändlichen Verrats und in der Bartholomäusnacht (24. August) von Mörderbanden überfallen und meuchlings ermordet. Wer sich durch die Flucht dem Blutbade entziehen wollte, fand die Straßen gesperrt und wurde niedergemacht. (Pariser Bluthochzeit.) Heinrich von Navarra konnte sich nur dadurch retten, daß er zur katholischen Lehre übertrat. Drei Tage dauerte dies Gemetzel, das in vielen andern Städten Frankreichs nachgeahmt wurde. In Madrid, wo der finstere Philipp Ii. auf dem Throne faß, sowie in Rom, erzeugte die Kunde von der Pariser Blutthat große Freude. Aber viele protestantische Franzosen verließen entsetzt den blutgetränkten Boden ihrer Heimat und fanden Schutz in Deutschland und den Niederlanden. Die zurückbleibenden Hugenotten aber beschlossen, ihren Glauben aufs äußerste zu verteidigen. Zu ihnen war Heinrich von Navarra sogleich wieder übergetreten, als er in Sicherheit war. Neue schreckliche Bürgerkriege brachen aus. An der Spitze der Katholiken standen wieder die Herzöge von Gnise. Erst als der letzte französische König ans dem Hause Valois gestorben war, 1589, und nun Heinrich von Navarra als Heinrich Iv. den Thron bestieg, kehrte allmählich Ruhe und Frieden in das zerrüttete Land zurück. Vorher war Heinrich Iv., um seine Feinde zu versöhnen, öffentlich zur katholischen Kirche übergetreten. Dabei vergaß er seine früheren Glaubensgenossen nicht. Er erließ 1598 das Edikt von Nantes (Nan^t), worin den Hugenotten volle Religionsfreiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken gewährt wurden. Dann suchte er auf jede Weise den Wohlstand seines Landes zu heben, ließ das Land anbauen, machte Flüsse schiffbar, ebnete Wege und suchte den Handel zu erleichtern. Im Jahre 1610 ward dieser verdienstvolle Fürst von einem fanatischen Katholiken mit Namen Ravaillac (Rawaijäk) ermordet. Dieses Edikt von Nantes war schon lange den eifrigen Katholiken ein Dorn im Auge gewesen, als es ihnen endlich
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