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1. Geschichte und Geographie - S. 187

1886 - Hamburg : Meißner
— 187 — er doch nach Madrid. Nach jahrelangen Kämpfen, in denen Wellington meistens siegte, wurde König Joseph 1813 bei Vit-toria so entscheidend geschlagen, 'daß das englische Heer die Grenze Frankreichs überschreiten konnte. Die pyrenäische Halbinsel war sür Frankreich verloren. 4. Der Krieg gegen Österreich, 1809. Die spanische Erhebung war für Österreich das Signal, noch einmal den Kampf gegen den Gewalthaber zu wagen. Napoleon zog mit einer hauptsächlich ans Rheinbündlern bestehenden bedeutenden Heeresmacht an die Donan und schlug den Erzherzog Karl in einer Reihe siegreicher Gefechte (Eckmühl, Regensburg u. s. w.); Wien wurde nach kurzer Beschießung eingenommen. Allein alle Vorteile der Franzosen wurden wieder ausgewogen durch den Sieg des Erzherzogs Karl iu der zweitägigen Riefenschlacht bei Aspern in der Nähe Wiens, 21. und 22. Mai 1809. Der entscheidende entsetzliche Kampf begauu mit dem ersten Morgendämmern des 22. Mai; gegen Mittag glaubte Napoleon die österreichischen Linien dnrchriffen zu haben, da warf sich der Erzherzog mit einem Regiment in die Lücke, dem dichten Kugelregen entgegenstürmend, und stellte das Gleichgewicht wieder her. Gegen Abend war die Schlacht für den bis jetzt unbesiegten Franzosenkaiser verloren, 12 000 tote und 29 000 verwundete Franzosen bedeckten die Wahlstatt, flüchtend drängte sich der Rest auf der Donauinsel Lobau zusammen, ungeordnet, hungernd, durstend: Napoleon selbst, zum Tode erschöpft, lag 20 Stunden in dumpfem Schlaf. Sieben Wochen nach dieser Niederlage siegte Napoleon wieder in der fast ebenso gewaltigen Schlacht bei Wagram über den Erzherzog. Bald daraus wurde der Friede zu Wien geschlossen; Österreich verlor in demselben 2000 Quadratmeilen Landes mit vier Millionen Einwohnern, jede Verbindung mit dem Meere, jeden Ausweg seines Handels. — Beim Ansbrnch des Krieges hatte sich in Tirol das Volk zum Kampfe gegen die Bayern erhoben, die im Preßbnrger Frieden ihr Land erworben hatten. An der Spitze des Aufstandes stand neben dem früheren Wilderer Jofeph Speckbacher und dem Pater Haspinger der Wirt „am Sand" im Pasfeyrthal, Andreas Hofer, ein schlichter, frommer, ehrenfester Sohn der Berge, von ungeheuer Körperstärke und unverzagtem Mute. Es gelang den tapfern Männern mit ihren begeisterten Schützen, dreimal ihr Vaterland von den Feinden (Bayern, Franzosen, Altenburgern und Gothaern) zu saubern. Als aber nach dem Frieden von Wien die Tiroler steh nicht unterwarfen, rückte eine verstärkte Heeresmacht zum Viertenmale ins Land, welcher die verlassenen Tiroler nicht mehr widerstehen konnten. Hofer, auf dessen Kopf ein sehr hoher Preis gesetzt worden war, hielt sich mit feinem Weibe und seinem Knaben monatelang in einer armseligen Sennhütte verborgen, wurde aber verraten, umstellt,
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