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1. Die neuere Zeit - S. 58

1872 - Paderborn : Schöningh
— 58 — gemacht und ihre Güter wurden eingezogen. Manche wurden genöthigt durch Raub und Plünderung ihr Leben zu fristen, die nun als Wassergeusen die benachbarten Küsten unsicher machten. Unter diesen schwierigen Verhältnissen suchte Alba besonders durch drei Massregeln die Ruhe und Unterwürfigkeit wieder herzustellen, a) Er setzte den Rath der Unruhen (con-seil des troubles) ein, dessen meistens spanische Mitglieder nicht nur über Aufruhr und Abfall vom Glauben, sondern über jede laute Aeusserung der Unzufriedenheit gegen die Regierung mit so blutiger Strenge zu Gericht sassen, dass man diesen Rath bald den Blutrath nannte, b) Er führte, um die zur Unterdrückung des Aufstandes nöthige Kriegsmacht unterhalten zu können, eine neue Steuer ein; von allem Vermögen musste der hundertste, von dem Ererbten der zwanzigste, von dem Verkauften der zehnte Pfennig bezahlt werden, c) Weil die Engländer insgeheim die Niederländer bei ihrem Aufstande unterstützten , so verbot er jeden Handel nach England. Durch diese Massregeln, welche dem Handelsverkehr die empfindlichsten Wunden schlagen mussten, gereizt unterstützten die Kaufleute den Wilhelm von Oranien so nachdrücklich, dass er eine Flotte ausrüsten konnte, um die Spanier zur See zu belästigen. Da die nördlichen Staaten ihn förmlich zum königlichen Statthalter wählten (1572) und auch die Meergeusen ihre Verheerungszüge fortsetzten, so bat Alba in dem Bewusstsein durch seine Strenge die Ruhe nicht wieder herstellen zu können den König um seine Entlassung. 3. Luis von Zuiiiga und Requesens, 1573—1576, der neue Statthalter, hob den Rath der Unruhen auf, liess aber die Steuern bestehen. Er siegte in einer entscheidenden Schlacht auf der Mooker Heide, musste jedoch die Belagerung Leydens aufgeben, da die Bürger durch die Durchstechung der Dämme das Land ringsumher unter Wasser setzten, eine Aufopferung, welche später durch die Gründung einer Universität in der Stadt belohnt wurde. Nach Requesens’ Tode erhoben sich die spanischen Söldner, plünderten die reiche Handelsstadt Antwerpen und vernichteten auf immer ihre Blüte. Ueber diese Gewaltthätigkeit empört vereinigten sich die holländischen Stände in der Genter Pacification zu gegen-
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