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1. Die neuere Zeit - S. 127

1872 - Paderborn : Schöningh
abgeschlossen wurde, erkannte Frankreich Philipp V. als König von Spanien und dessen außereuropäischen Besitzungen an mit der Massgabe, dass die Kronen Frankreichs und Spaniens für alle Zeiten getrennt sein sollten. England erhielt von Frankreich die Anerkennung der Thronfolge des Hauses Hannover, Neufundland, Acadien und die Hudsonsb ai-1 ander, von Spanien das eroberte Gibraltar und Minorca. Preussen gewann das früher spanische Obergeldern und die allgemeine Anerkennung seiner Königswürde. Savoyen bekam die Insel Sicilien. Holland erlangte durch den Barrierevertrag das Besatzungsrecht mehrerer Festungen in den früher spanischen Niederlanden. Da während der Unterhandlungen zu Utrecht der Kaiser von seinen früheren Verbündeten verlassen wurde, so verlor er trotz des heldenmüthigen Beistandes der Catalonier seine Stellung in Spanien, während die Franzosen in den Niederlanden und am Oberrhein wieder Fortschritte machten und Landau eroberten. Daher liess er denn durch Eugen den Frieden zu Rastatt (März 1714) unterhandeln, worin er die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand, Sardinien und die Toscanischen Seehäfen erhielt. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden wieder eingesetzt; Landau ward an Frankreich überlassen. Diesem Frieden trat das deutsche Reich zu Baden im Aargau bei (Sept. 1714). Ein Jahr nach Abschluss dieses Friedens 1715 (1. Sept.) starb Ludwig im 77. Lebensjahre mit dem Bewusstsein die Kräfte seines Landes in masslosem Ehrgeiz unnütz aufgeopfert zu haben. Seine thronberechtigteu Nachkommen waren fast alle vor ihm dahingestorben. So musste er die mühsam gefestigte Regierung seinem Urenkel, einem vierjährigen Kinde, überlassen. Das drohende Ueber ge wicht Frankreichs war gegen Ende seiner Regierung durch die Verbindung der übrigen Grossmächte gebrochen, und die Staatsschulden waren durch die beständigen Kriege endlich zu einer furchtbaren Höhe angewachsen, wofür der gewonnene Länderzuwachs nur schwachen Ersatz bot. Dennoch trug die Zeit noch lange nach ihm das Gepräge, welches er ihr aufgedrückt.
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