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1. Die neuere Zeit - S. 132

1872 - Paderborn : Schöningh
— 132 — genusssüchtig richtete er seinen Hof ganz nach französischem Muster ein und opferte die Einkünfte des Landes rücksichtslos seinen Launen und Leidenschaften. Iii. Russland.*) Slavische Stämme zwischen dem Ilmen-und Ladogasee riefen um die Mitte des 9. Jahrhunderts zur Schlichtung innerer Streitigkeiten eine Schaar Waräger aus dem schwedischen Stamm Russ unter ihrem Führer Rurik herbei, welcher 864 in Nowgorod am llmensee eine Herrschaft gründete. Seine Nachfolger dehnten das Reich bis an die Wolga aus, zersplitterten es aber durch vielfache Theilungen unter ihre Söhne. Bei dieser Zertheilung in etwa 50 Fürstentümer, unter denen Nowgorod, Moskau und Kiew die bedeutendsten waren, erlag das geschwächte Reich 1224 dem Andrange der Mongolen, denen es bis gegen den Aasgang des Mittelalters dienstbar blieb. Erst Iwan Iii. Wassiljewitsch (1462—1505), Grossfürst von Moskau, befreite das Land von ihrer drückenden Herrschaft und stürzte das republikanische Gemeinwesen der stolzen Handelsstadt Nowgorod. Sein zweiter Nachfolger Iwan Iv. Was silj ewitsch, mit dem Beinamen der Schreckliche (4534—1584), welcher den Titel Zar annahm und die Leibgarde der Strelitzen schuf, dehnte sein Reich bis an den Don und die Wolga aus und liess durch eine Kosakenschaar die Unterwerfung Sibiriens beginnen. Obwohl selbst ein grausamer Barbar, brachte er doch durch Handelsverbindungen mit England und Heranziehung deutscher Künstler und Handwerker Russland mit europäischer Kultur in Verbindung. Als mit seinem Sohne Feodor das Haus Rurik ausstarb, traten, von Polen begünstigt, nacheinander zwei Thronbewerber auf, welche sich für Feodors ermordeten Sohn Demetrius ausgaben. Diese Unruhen suchte der polnische König Johann Sigmund zu benutzen, um seinen Sohn (Wladislaw) auf den Zarenthron zu bringen. Indess die Erhebung des mit den Ruriks verwandten Hauses Romanow (1613) brachte das zerrüttete Reich wieder zur Ruhe. Der vierte Herrscher aus diesem Hause war Peter der Grosse, 1682—1725. Anfangs war er mit *) Strahl und E. Herrmann, Gesch. des russischen Staats.
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