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1. Die neuere Zeit - S. 154

1872 - Paderborn : Schöningh
von der Krone Polen lehnsabhängig war, wurde jeder Streit mit den Ständen von dem polnischen Könige entschieden Durch geschickte Benutzung der politischen Verhältnisse und durch eine streng geordnete Staatsverwaltung heilte der Kurfürst nicht bloss die Schäden des langen deutschen Krieges, sondern führte auch sein Land zu hoher Blüte. 1. Die Staatsverwaltung. Das Hauptstreben des Kurfürsten in der Verwaltung 'seines Landes ging dahin eine grössere Einheit in der Regierung herzustellen und die mannigfachen Vorrechte einzelner Landestheile zu brechen. Im Herzogtum Preussen vermochte er nur mit Gewalt die Widerstrebenden (Schöppenmeister Rhode, Oberst von Kalkstein), welche sich gegen die neue Besteuerung auflehnten, zu zügeln. Um das zu seinen Kriegen nöthige Geld zu erhalten, führte er eine Verbrauchssteuer, Accise, für die gebräuchlichsten Lebensrnittel ein. Zur Hebung des Ackerbaus berief er fremde Ansiedler besonders aus Holland und der Schweiz und gewährte vielen durch die Aufhebung des Edicts von Nantes^ bedrohten Hugenotten eine Zufluchtsstätte in den Marken. Diese in mancherlei Künsten erfahrenen Einwanderer entwickelten bald eine lebhafte, auch für die Einheimischen anregende Gewerb-thätigkeit. Der Handel wurde durch Anlage von Strassen und Kanälen, wie den Friedrich-Wilhelmskanal zwischen Oder und Spree, und durch Einführung regelmässiger Posten gehoben. In seinem weitausschauenden Streben suchte er sogar den Grund zu einer Seemacht zu legen. In Emden, der wichtigsten Seestadt Ostfrieslands, gründete er eine Handelsgesellschaft, die ihre Schiffe besonders nach der Küste von Ober-Guinea senden sollte. Auf der Insel St. Thomas erwarb er einen Landstrich von den Dänen und an der Küste Guineas liess er sogar eine Festung, Grossfriedrichsburg, gründen, welche später (1720) an die Holländer verkauft ist. Die Wissenschaften beförderte er durch die Anlage der Universität Duisburg kür die reformirten Einwohner der westlichen Landestheile. Seine eigene Gemahlin Luise Henriette war eine begabte Dichterin geistlicher Lieder. Seine Hauptsorge wandte der Kurfürst dem stehenden Heere zu, welches er bis auf 26,000 Mann vermehrte. Der Staat erhielt unter ihm einen Zuwachs von fast
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