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1. Die neuere Zeit - S. 226

1872 - Paderborn : Schöningh
226 — Rücken zu fallen. Der überraschte General Melac rückte ihm bei Marengo entgegen und hatte schon nach langem Kampfe die feindlichen Reihen zum Weichen gebracht, als der eben aus Aegypten zurückkehrende Desaix auf der Wahl statt erschien und den Sieg der französischen Waffen entschied, 14. Juli 1800. Aber da der Sieger in der Schlacht viele Verluste erlitten hatte — auch der tapfere Desaix war im Kampfe gefallen —, so konnte er den Oesterreichern den freien Abzug über die Etsch nicht wehren. Unterdess hatte auch das französische Heer in Süddeutschland glückliche Fortschritte gemacht. Durch Moreaus entscheidenden Sieg bei Hohenlinden in Baiern über den jungen Erzherzog Johann (3. Dec. 1800) sah sich Oesterreich, obwohl es sich gegen England verpflichtet hatte keine einseitigen Unter-handlungen anzuknüpfen, doch zum Frieden von Luneville genöthigt, welcher auf der Grundlage des Friedens von Campo Formio abgeschlossen wurde, 9. Februar 1801. Das linke Rheinufer verblieb bei Frankreich, und die dadurch benachteiligten deutschen Fürsten sollten durch Säkularisation geistlicher Gebiete und Mediatisirung mehrerer Reichsstädte entschädigt werden. Diese Entschädigungen wurden aber erst nach zwei Jahren zu Rastadt in dem Reichsdeputationshauptschluss festgesetzt, 1803. Hier erhielt Oesterreich zum Ersatz für die Abtretung des Breisgaus an den Herzog von Modena die Bisthümer Brixen und Trient; Preussen Hildesheim und Paderborn, ein Drittel von Münster, Erfurt nebst dem Eichsfelde und einige Reichsstädte und Abteien. Auch Baiern, Würtemberg und Baden wurden ansehnlich vergrößert. Der Grossherzog von Toscana bekam als Besitzer von Salzburg die Kurwürde, trat aber sein Grossherzogthum an Parma ab; auch Baden, Würtemberg und Hessen wurden zu Kurfürstentümern erhoben. Der Fürst von Oranien erhielt für den Verlust der Erbstatthalterwürde die Abteien Fulda, Corvey und die Stadt Dortmund. Von allen Bisthümern blieb nur Mainz unter einem Reichskanzler (Dalberg), wenngleich wesentlich geschmälert, bestehn. Die Zahl der freien Reichsstädte (51) wurde auf 6 beschränkt: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Da der russische
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