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1. Vaterländische Geschichte - S. 21

1907 - Danzig : Axt
— 21 — Karls Kaiserkrönung. 800. Als Karl einst in Rom das Weihnachtsfest feierte, ging er, angetan mit dem Purpurmantel, in die St. Peterskirche. Er kniete am Hochaltar nieder, um fein Gebet zu Herrichten; da erschien Papst Leo, setzte dem Könige eine goldene Krone ans das Haupt und salbte ihn zum Römischen Kaiser. Die Volksmenge aber rief: „Heil und Sieg dem frommen, von Gott gekrönten, großen, friedebringenden Kaiser der Römer." 15. Karl -er Große als Uandesvater. Sein Ende. Die Karolinger. Karls Wirken für Kirche, Schule und Muttersprache. Ebenso wie Kars für die Erhaltung feiner Macht und das Ansehen des Reiches bestrebt war, so sorgte er auch väterlich für das Wohl des Volkes. Er stiftete viele Schulen und Kirchen und sah selbst darin nach dem Rechten. An feinem Hose zu Aacheu hatte er eine Schule errichtet, in welche die königlichen Beamten ihre Kinder schicken mußten. Einmal trat er in die Schulstnbe und hörte eine Zeitlang dem Unterrichte zu. Dann mußten die Fleißigen auf feine rechte Seite treten, die Trägen aber aus die linke. Jetzt fand er, daß unter den Trägen die meisten Kinder der höheren Beamten waren, während die Fleißigen zu den Ärmeren gehörten. Freundlich neigte er sich zu den letzteren und sagte: „Ich danke euch, meine Kindec, ihr handelt so, wie ich es wünsche, und dies wird euch später zugute kommen." Zn den vornehmen Kindern aber sprach er zürnend: „Ihr seinen Piippchen, die ihr euch ans den Stand und Reichtum eurer Eltern etwas einbildet und meinen Befehlen nicht gehorcht habt, glaubt nur, euer Stand gilt mir nichts! Beim Könige des Himmels, wenn ihr euch nicht bessert, werde ich euch strafen, wie ihr es verdient." — In seinem Alter erlernte er noch das Schreiben, was ihm nicht leicht wurde. Zur Verherrlichung des Gottesdienstes ließ Karl Sänger aus Italien kommen, weil die Franken so rauhe Stimmen hatten, daß Ohr und Gefühl davon erschreckt und erschüttert wurden. Ein Zeitgenosse sagt, daß die Töne der Franken so klangen, wie das Gerassel eines Lastwagens, der über einen Knütteldamm daherrollt. — Kart gründete zur Sicherung der christlichen Religion die Bistümer: Münster, Paderborn, Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Hildesheim und Halberstadt. Um diese Bischofssitze entstanden im Laufe der Zeit blühende Städte. — Das christliche Glaubensbekenntnis und das Vaterunser ließ Karl aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzen, um es dem Volke verständlich zu machen. — Die alten Kriegs- und Heldenlieder der Deutschen ließ er sammeln und ausschreiben; leider gingen dieselben später verloren. / Einteilung und Verwaltung des Fränkischen Reiches. Karl teilte das Reich, um es wohl verwalten zu können, in Gaue ein, an deren Spitze Gaugrafen gestellt wurden, welche für Ordnung und Erhebung der Steuern zu sorgen hatten und im Kriege den Heerbann führten. Außerdem gab es Send grasen, welche von einem Gau zum andern reisten und das Verhalten der Beamten Prüften. In den Grenzländern schalteten mit großer Selbständigkeit die Mark- oder Grenzgrafen. Die Pfalzgrafen waren über königliche Schlösser gesetzt. Das Petschaft hatte Karl auf seinen Degen-knopf eingraben lassen. Hatte er einen Befehl an einen Halsstarrigen untersiegelt, so pflegte er zu sagen: „Hier ist mein Befehl und hier das Schwert, das Gehorsam schassen wird." Karl hatte keinen beständigen Wohnsitz. Er durchzog das ganze Land und kehrte in seinen Pfalzen (Schlössern) ein. Gern weilte er zu Aachen, um in den dortigen warmen Quellen seinen Leib zu stärken. Alljährlich versammelte Karl die Grasen und Bischöfe, sowie über-
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