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1. Vaterländische Geschichte - S. 23

1907 - Danzig : Axt
— 23 - kamen. Bei einem solchen Überfall gelang es Heinrich, einen feindlichen Fürsten zu fangen, welchen die Ungarn mit reichem Gnt auslösen wollten. Der König benutzte diese Gelegenheit, einen neunjährigen Waffenstillstand abzuschließen. Doch mußte er während jener Frist an die Ungarn eine jährliche Abgabe entrichten. In dieser Zeit ließ er alte Burgen erweitern und besser befestigen lz. B. Merseburg) und mehrere neue Burgen bauen (z. B. Quedlinburg und Goslar), um im Kriege den Reichsbewohnern eine sichere Zuflucht gewähre» zu können. Anfangs wollten die Deutschen in solchen Burgen nicht wohnen; denn sie kamen ihnen wie Gefängnisse vor. Da befahl Heinrich, jeder neunte Mann vom Lande sollte mit seiner Familie in die Burg ziehen und dieselbe in der Not verteidigen helfen. Auch mußte der dritte Teil alles gebauten Getreides in die festen Platze geschafft und für die Zeiten der Gefahr aufbewahrt werden. Im Kriege aber sollten die Landleute bei den Bürgern (Insassen der Burgen) Aufnahme finden. Da aus manchen festen Plätzen im Laufe der Zeit Städte entstanden, z. B. Quedlinburg, Merseburg und Meißen, so hat Heinrich auch den Beinamen der Städtegründer erhalten. Der König versäumte aber auch nicht, sein Volk im Reiterkampf zu üben; denn die Deutschen kämpften nach altgermanischem Brauch am liebsten zu Fuß und waren so den Ungarn, die von Jugend auf Reiter waren, im Kriege nicht gewachsen. Die Ungarschlacht bei Riade. 933. Kurz vor Ablauf des Waffenstillstandes beschloß Heinrich, gegen den Feind zu ziehen. Als nun die Ungarn kamen, die jährliche Abgabe von den Deutschen einzufordern, gab man ihnen zum Hohne nur einen räudigen Hund. Empört hierüber, brachen die Ungarn mit einem großen Heere in Deutschland ein. Dies kam Heinrich aber nicht unerwartet. In einer furchtbaren Schlacht bei Riade unweit Merfeburg besiegte er (933) die Feinde so vollständig, daß sie nie mehr wagten, in Deutschland einzufallen, fo lange Heinrich lebte. Heinrichs Ende. Mathilde. Heinrich starb in seiner Pfalz zu Memleben an der Unstrut, nachdem durch ihn sein Sohn Otto zum Thronfolger bezeichnet worden war. In Quedlinburg ist er bestattet. — Seine Gemahlin Mathilde stammte aus einem der edelsten Geschlechter des Westfalen-landes. Sie nahm sich mit Vorliebe der Armen und Notleidenden an. Das von ihr gestiftete Kloster Quedlinburg wurde die erste Bildungsanftalt im Sachsenlaude. Hier erhielten solche Knaben, die sich dem geistlichen Stande widmen wollten, den ersten Unterricht. In der Töchterschule dieses Klosters wurden die Edelfräulein in der Religion, im Lesen, Schreiben und in Handarbeiten unterwiesen. 17. Kaiser Otto I., der Große. 936—973. Ottos Krönung zum Könige. Der Sohn und Nachfolger Heinrichs I. war Otto I. Dieser wurde zu Aachen gekrönt, nachdem ihn die deutschen Fürsten zum Könige gewählt hatten. Die Krönung und Salbung vollzog der Erzbischof von Mainz. Bei dem Krönungsfeste dienten ihm die Herzöge persönlich und versahen die Erzämter, wie es Gebrauch war. Der erste derselben hieß Erzkämmerer und sorgte sür Wohnung und Bewirtung der Gäste. Ein anderer, der Erz tr uchfeß, setzte die Speisen auf den Königstisch, der Erzmundschenk schenkte den Wein ein, während der Erzmarschall für die Unterbringung der Rosse sorgte, Kämpfe im Reiche. Otto hatte schwere Kämpse mit den Großen des Reiches und auch mit den eigenen Verwandten zu führen, die sich gegen ihn auflehnten. Selbst fein jüngerer" Bruder Heinrich empörte sich wiederholt
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