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1. Vaterländische Geschichte - S. 57

1907 - Danzig : Axt
fiel der Wendenfürst Jaczo in sein Land ein und bemächtigte sich derfeste Brandenburg. Albrecht eilte schuell herbei und worauf Jaczo sich ergab und mit den Seinen freien Abzug erhielt. Die Sage berichtet aber Folgendes: Als es zwischen den Christen und heidnischen Wenden zum Kampfe kam, und die Wenden auf den Fahnen der Christen das Kreuz erblickten, entsank ihnen der Mut, und sie flohen. Da sprengte auch Jaczo davon, während die Feinde ihn verfolgten. Plötzlich sah er seinen Weg durch die Havel gesperrt. In diesem Augenblick glaubte er, seine Götter hätten ihn verlassen, und er rief: „Gott der Christen, rette mich, ich will dir fortan dienen, wenn ich den schrecklichen Feinden entrinne." Darauf stürzte er sich mit dem Rosse und der schweren Rüstung in den Strom, um das jenseitige Ufer zu erreichen, das in den Fluß als Vorsprung hineinragte. Wie durch ein Wunder trug ihn das Pferd dorthin. Jaczo aber kniete alsbald nieder und dankte dem Christengott für seine Errettung. Den Schild und das Horn legte er zum Zeichen nieder, daß er nie mehr gegen die Christen kämpfen wolle. Jener Ort heißt Schild Horn und liegt unweit Spandau an der Havel. König Friedrich Wilhelm Iv. hat daselbst zurrt Andenken eine Säule mit einem Schild errichten lassen. Sorge für das Land. Albrecht war bemüht, in das neu eroberte Gebiet christliche Sitte einzuführen. Durch die vielen Kriege war das Land großenteils verwüstet. Albrecht berief Ansiedler aus Westfalen, Holland und Friesland 'hierher, welche Ackerbau und Gewerbe trieben, Städte und Dörfer anlegten, sowie deutsche Sprache und christliche Sitten verbreiteten. Rittern uni) Kriegsleuteu wies er größere und kleinere Grundstücke an. Die zurückgebliebene wendische Bevölkerung behandelte man mit großer Schonung und suchte sie mit den Deutschen zu verschmelzen. Sollte ein Dorf gegründet werden, so wurden 30—40 Hufen (120—160 Hektar) einem Unternehmer übergeben. Dieser zog Kolonisten herbei und wurde dann der Schultheiß des neugegründeten Dorfes. Als solcher hatte er die Abgaben einzuziehen und an den Grundherrn abzuführen. Solange der Boden aber noch nicht urbar gemacht war, blieben die Bewohner steuerfrei. Für sich selbst erhielt der Unternehmer ein Stück abgabenfreies Land und hatte auch das Recht, in dem gegründeten Dorfe einen Schank zu halten, wie Mühlen anzulegen. 43. Albrechts Nachfolger bis p -en Hohenzollern. Albrechts Nachfolger aus dem Hause Ballenstädt. Unter den Nachfolgern Albrechts ist Markgraf Otto mit dem Pfeil berühmt geworden. Mit dem Erzbischof von Magdeburg geriet er in Fehde, wurde von demselben gefangen genommen und nur gegen ein hohes Lösegeld frei gegeben. Da ihm. bei einer Belagerung ein Pfeil in die Stirne fuhr, dessen Spitze ein Jahr lang darin stecken blieb, so erhielt er den Namen: Otto mit dem Pfeil. — Berühmt wurde auch Markgraf Waldemar, der ein gewaltiger Kriegsheld war und die innere Wohlfahrt des Landes zu fördern suchte. Nach feinem Tode (1319) erlosch der Mannesstamm der Ballenftädter Markgrafen. Albrecht der Bär.
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