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1. Vaterländische Geschichte - S. 117

1907 - Danzig : Axt
— 117 — Übergabe von Straftbnrg und Metz. Unterdessen hatten die Deutschen eine Anzahl von kleinen französischen Festungen eingenommen und auch die belagerte Festung Straßburg im Elsaß ergab sich (am 27. September 1870) auf Gnade und Ungnade. Teilweise durch Hunger getrieben, ergab sich (am 27. Oktober 1870) auch Metz. Bazaine war darin mit seiner Armee von 175000 Mann seit dem 18. August eingeschlossen gewesen und wurde uurt mit derselben kriegsgefangen nach Deutschland geführt. Prinz Friedrich Karl aber konnte jetzt mit seiner Besatzungsarmee in das Innere Frankreichs ziehen. Untergang der Nord-, Loire- und Südarmee. Die neugebildete französische Nordarmee unter F aidherbe [fäderß] wurde bei Amiens und St. Quentin durch die deutschen Geueräle von Mantenfsel und vou Göb en fast gänzlich vernichtet. Friedrich Karl aber zog gegen die französische Loirearmee (an der Loire) und schlug sie bei Orleans [orlenug] und Le Mans gänzlich. Unterdes hatte sich unter General Bonrbaki die sogenannte französische Süd armee gebildet, welche die von den Deutschen belagerte Festung Belfort befreien sollte und dann Süddeutschland bedrohen. Doch in der dreitägigen Schlacht bei Belfort (14., 16., 17. Januar 1871) wurde Bourbali durch den preußischen General von Werder geschlagen, dann durch heranrückende Truppen Manteussels über die Schweizer Grenze gedrängt und dort, 80000 Mann stark, entwaffnet. 91. Der Frieden und die Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Der Fall von Paris und der Friede. Obgleich das in Varis eingeschlossene Heer mehrfach Ausfälle machte, wurde es doch stets geschlagen. Als die Stadt aber von den Deutschen beschossen wurde und auch eine Hungersnot unter den Belagerten auszubrechen drohte, da baten die Franzosen um einen Waffenstillstand. Dieser wurde mnt auch uuter der Bedingung abgeschlossen, daß die Forts um Paris vou der französischen Armee geräumt und von deutschen Truppen besetzt würden. Auch mußten die meisten Pariser Truppen ihre Waffen ausliefern. Darauf zog ein Teil des siegreichen deutschen Heeres (am 1. März 1871) in Paris ein. Nach längeren Unterhandlungen wurde indes am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. der Friede geschlossen. Frankreich mußte an Deutschland Elsaß und Lothriugeu abtreten und außerdem 4000 Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Die Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Als König Wilhelm in Frankreich viele Siege erfochten hatte, baten ihn die deutschen Fürsten und^ freien Städte, daß er die deutsche Kaiserwürde erneuert möge. Darauf nahm er am 18. Januar 1871 im Schlosse zu Versailles in Frankreich, während vor Paris die Kanonen donnerten, die deutsche Kaiserkrone an. Auch ließ er eine Bekanntmachung an das deutsche Volk verlesen, in welcher er versprach, die Rechte des Reiches zu schützen, den Frieden zu wahren und die Unabhängigkeit Deutschlands zu verteibigen. Als baraus der Großherzog von Baden mit lauter Stimme rief: „Es lebe hoch König Wilhelm der Deutsche Kaiser!" ba erfolgte ein langer Jubelruf der großen Versammlung. Darauf huldigte der Kronprinz beut Kaiser durch Hanbknß. Der Vater aber schloß seinen Sohn in die Arme und küßte ihn unter Freubentränen. Auch seinen Brnber Karl und anbere Verwandte umarmte der Kaiser. Darauf hulbigte ihm auch die Übrige Versammlung. Die Verfassung des Deutschen Reiches. Auf beut ersten Deutschen Reichstage wurde dem neugegriinbeten Reiche auch eine Verfassung gegeben. Nach berselßen umfaßt unser Vaterland die nord- und süddeutschen Staaten.
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