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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 32

1877 - Nordhausen : Haacke
— 32 — Griechenlands nannte, meinte er: „Meine Weisheit besteht in der Erkenntnis, bass ich nichts weiß!" Von der Tugend sagte er, bass sie nur im Zusammenhange mit Gott gebacht und geübt werben könne. Rechte Weisheit müsse die Sitten heiligen und die Gebanken zu Gott führen. 3. Sein Tod. Seine größten Feinde waren die Sophisten, eie rebeten schön, aber handelten schlecht. Sokrates in feiner Wahr- heitsliebe schonte sie nicht. Ta klagten sie ihn an, bass er die heimischen Götter verachte und die Jugend verführe. Durch feinen eblen Stolz und feine fchneibenbe Vertheibigung reizte er die Richter, so bass sie ihn zum Schierlingsbecher verurtheilten. Heiter ging der Greis in das Gefängnis. Jeben Fluchtversuch verschmähte er. Noch 30 Tage lang unterwies er feine Schüler. Den letzten Tag rebeie er viel über die Unsterblichkeit der Seele. „Ach, bass bu unfchulbig sterben musst!" klagte einer seiner Schüler. „Wolltest bu lieber, bass ich fchulbig fei?" antwortete er. Ruhig trank er den Giftbecher, ging umher, bis die Füße schwer wurden, und streckte sich dann auf feinem Lager aus. Sein letztes Wort war: „Vergiss nicht, o Kritias, dem Äskulap (dem Gott der Genesung) einen Hahn zu ofern, wir finb ihm einen schuldig!" So starb der beste aller Männer des Alterthums. (399 v. Chr.) 4. Seine Schüler weckten durch ihre Schriften erst das rechte Verständnis für ihren trefflichen Meister. Er wurde nach seinem Tode säst göttlich verehrt. Plato ist berühmt als Philosoph, 3üenophon als Geschichtsschreiber. 5. Diogenes. Die Epikuräer lehrten in jener Zeit nach ihrem Meister Epikur, dass im Genießen der rechte Gebrauch des Lebens fei. Dagegen lehrten Zeno und feine Anhänger, die Stoiker, dass in der Entsagung und dem Gleichwuth der Seele die wahre Würbe des Menschen liege. Am weitesten trieb dies der Cyniker- Diogenes aus Sinope. Er wollte zum Naturzustande zurück kehren und lehrte: „Wer am wenigsten bedarf, ist der Gottheit am nächsten". Seine Wohnung war ein Fass, sein einziges Geräth ein Becher. Da er einen Knaben ohne Becher trinken sah, warf er den feinen auch fort. Bei Tage suchte er einst im Marktgewühte mit einer Laterne nach — „Menschen!" Als ersieh von Alexander eine Gunst erbitten sollte, bat er: „Geh' mir ein wenig aus der Sonne!" Alexander sagte nach feiner Unterhaltung mit ihm: „Beim Zeus, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes fein!" Fragen: Warum verurtheilten die Richter den gerechten Sokrates? — Was ist die sokratische Methode? — Was ist nachahmenswerth an Sokrates? — Was bedeuten die Aussprüche des Diogenes? — Beispiele von Undank aus der griechischen Geschichte!
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