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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 41

1877 - Nordhausen : Haacke
— 41 — (Gleichnis von dem Magen und den empörten Gliedern) gelang es, die Plebejer wieder nach Rom zurückzuführen. Es wurde ihnen feierlich Nachlass der Schulden, Aufhebung der Schuldknechtschaft, billigerer Zinsfuß und die Wahl plebejischer Schutzobern oder Tribunen zugesagt. Die alljährlich gewählten Tribunen (3, dann 5, zuletzt 10) waren die Wächter über die Volksrechte. Jeden tiolfs-schädlichen Senatsbeschluss machten sie durch ihr Veto (ich verbiete) unmöglich. Ihre Person war unverletzlich; sie durften nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Ihre Gehülfen, 2 Aedi len, übten eine Art Polizeiaufsicht auf Straßen und Märkten aus. Die Prätoren übten das Richteramt, die Censoren die Steuereinschätzung und die Aufsicht über die Sittlichkeit. 3. Coriola n 488 v. Chr. Bei einer Hungersnoth wollte der Patricier Marcius Coriolanus das aus Sicilien geholte Getreide nur unter der Bedingung vertheilt wissen, dass die Plebejer auf ihre Rechte verzichteten. Da klagten ihn die Tribunen auf den Tod an. Er wich dem Volksbeschlusse aus, ging zu den Volskern und führte sie siegreich gegen Rom. Alle Bittgesandtschaften wies er stolz ab. Da rührten ihn endlich Mutter und Gattin an der Spitze bittender Frauen. „€) Mutter," rief er aus, „Rom hast Du gerettet, aber deinen Sohn verloren." Die erbitterten Volsker sollen ihn in einem Auflauf erschlagen haben. 4 Die Decemvirn (Zehnmänner) 450 v. Chr. Um der Willkür vorzubeugen, verlangte der Tribun Terentillus Arfa geschriebene Gesetze. Nach langem Sträuben der Patricier wurden 10 rechtskundige Männer mit der höchsten Gewalt und mit Abfassung der Gesetze betraut. Nachdem diese Decemvirn sorgfältig einheimisches und griechisches Recht studirt, wurde das Zwölftafelgesetz gegeben und öffentlich aufgestellt. Es ist die Grundlage des berühmten römischen Rechtes. Die Macht der Decemvirn artete mehr und mehr in Willkür aus. Der schlimme Appius Claudius wollte dem plebejischen Hauptmann Virginius seine Tochter Virginia durch einen falschen Rechtsspruch entreißen. Da stieß der Vater in der Verzweiflung seiner Tochter ein Fleischmesser ins Herz. Das empörte Volk erzwang nun die Absetzuug der Decemvirn. Appius Claudius erhängte sich im Gefängnis. 5. Der Kampf der Patricier für Erhaltung ihrer Vorrechte mit den Plebejern, die Gleichstellung forderten, dauerte 200 Jahre. Durch Zähigkeit errangen die letztem ein Recht nach dem andern ; z. B. gegen die Forderungen der höchsten Staatsgewalt konnte an das Volk appellirt werden. Ehen zwischen Patriciern und Plebejern wurden gestattet. Die Plebejer wurden zum Konsulat zugelassen. 300 v. Chr. Sie konnten in alle hohen Staatsämter, auch die priesterlichen, ein-
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