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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 149

1877 - Nordhausen : Haacke
— 149 — Ketzerleiche anrieth, da sprach er: „Ich führe Krieg mit den Le- benden und nicht mit den Todten. Lasst ihn ruhen, er hat seinen Richter gefunden!" Über die Zustände in Sachsen äußerte er: „Wir haben es in diesen Landen ganz anders gefunden, als uns gesagt worden ist!" Darauf wurde auch Philipp von Hessen, das zweite Haupt des Bundes, nach Halle gelockt und vom Herzog Alba treulos gefangen genommen. Auch er wurde mit dem kaiserlichen Gefolge fortgeführt. 3. Der Religionsfried e zu Augsburg. Der kluge Moritz von Sachsen sah die Macht dts Kaisers drohend wachsen. Um seinen Schwiegervater Philipp von Hessen zu befreien und seinen Verrath an der evangelischen Sache zu sühnen, rüstete er im Geheimen, sogar mit Frankreich schloss er ein Bündnis. Plötzlich überraschte er den kranken Kaiser in Innsbruck und hätte ihn um ein Haar gefangen genommen. Bei Nacht, in Regen und Sturm, ließ sich der gichtkranke Kaiser in einer Sänfte durchs Gebirge tragen. Dem gefangenen Johann Friedrich kündigte er Tags vorher seine Freiheit an, doch fällte er dem Hofe noch einige Zeit freiwillig folgen Bei der eiligen Flucht des Kaisers konnte der stark beleibte Kurfürst nur schwer nachkommen und äußerte scherzend: „Ich wollte dem Hofe ja gerne nicht entlaufen, wenn der Hof mir nicht entliefe!" Karl V. verstand sich nun zum Vertrage von Pas sau, der den Protestanten Gewissensfreiheit und gleiches Recht mit den Katholischen gewährte. Nach drei Jahren wurde daraus der Religionsfriede zu Augsburg 155-5. Er war sehr günstig für die Protestanten, enthielt aber den bedenklichen „geistlichen Vorbehalt", wonach jeder Geistliche seine Stelle verlor, der zum evangelischen Glauben übertrat. Moritz erlebte ihn nicht. Er fiel 1553 als Sieger t in der Schlacht bei Sievershausen, südlich von Celle, gegen den wilden Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach, feinen ehemaligen Waffengefährten. Durch fein Blut sühnte er den doppelten Verrath an den Protestanten und am Kaiser. Sein letztes Wort war: „Gott wird kommen. —" Sein Bund mit Frankreich brachte Deutschland einen großen Verlust, denn Heinrich Ii. überfiel Metz, To ul und Verd u n und gewann sie für Frankreich. 4. Karls Ende. So viele Enttäuschungen, Kämpfe und dauernde Krankheiten hatten den Lebensmuth des Kaisers gebrochen. Er wollte in Frieden sein Leben beschließen und entsagte darum allen seinen Kronen. Die deutsche erhielt sein Bruder Ferdinand I., die übrigen Länder erbte sein finsterer Sohn Philipp Ii. Er selber aber zog sich in das spanische Kloster St. Just zurück und widmete seine Zeit frommen Übungen, der Pflege des Gartens und der Verfertigung von Uhren. Er bemüthe sich lange, allen
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