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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 153

1877 - Nordhausen : Haacke
— 153 — ein gutes Beispiel. Die Kunst nahm durch den großen Dichter Shakespeare und die Wissenschaft durch Bako v. Verulam einen mächtigen Aufschwung. 4. Ihre Nebenbuhlerin. Die junge, schöne Königin Maria Stuart v. Schottland war in Frankreich erzogen und lierheirathet worden. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrte sie widerwillig in das rauhe Schottland zurück und legte sich auch Titel und Wappen einer Königin von England bei, weil sie sich für eine nähere Thronerbin als Elisabeth hielt. In Schottland hatte mehr und mehr die Reformation, besonders durch den begeisterten, unbeugsamen Johann Knox (spr. Nox) Eingang gesunden. Das Parlament führte die Presbyterianische Kirche ein, die ihre Angelegenheiten durch Älteste ordnete. Maria versuchte, dem Katholicismus wieder zum Siege zu verhelfen, veranlasste dadurch aber bittere Kampfe. Sie machte den Lord Darnley zu ihrem Gemahl und zum Könige v. Schottland. Ihrer besonderen Gunst erfreute sich der italienische Sänger Rizzio, päpstlicher und französischer Unterhändler. Als dieser aber mit Wissen und Willen ihres Gatten unter ihren Augen ermordet wurde, da verwandelte sich die Liebe zu ihrem Gatten in Hass und Verachtung. Kurze Zeit darauf geschah es, dass der König krank in seinem Landhause lag. In einer Nacht wurde das Haus von den Schergen des Grasen Both well in die Luft gesprengt, der König aber ermordet im Garten gesunden; Maria lieimthete darauf nach kurzer Frist den Mörder. Da brach die allgemeine Entrüstung aus. Bothwell musste fliehen, wurde Seeräuber auf den Orkneyinseln und starb in dänischer Gefangenschaft im Wahnsinn. Maria suchte Schutz bei Elisabeth v. England; diese aber nahm sie in Haft, bis sie sich von dem Verdachte jener Verbrechen gereinigt hätte. Da die Katholiken eine Verschwörung gegen Elisabeth anzettelten, so verlängerte sie die Haft; ja als immer neue Verschwörungen und Angriffe gegen Elisabeth entdeckt wurden, so dajs sie sich ihres Lebens nicht mehr sicher glaubte, sprachen 47 Richter das Todesurtheil Über Maria aus. Elisabeth schwankte lange zwischen ihrem Gewissen und dem Wunsche nach Ruhe, darum zögerte und zögerte sie mit der Unterschrift, und da sie endlich unterzeichnet hatte, wollte sie doch vorläufig das Blatt verwahrt wissen. Ihre Räthe jedoch schickten ohne ihr Vorwissen das Todesurtheil zur Vollstreckung ab. ^ So siel das Haupt der unglücklichen Maria 1587 nach 20-jähriger Gefangenschaft unter dem Beil. Sie starb gefasst und gottergeben. Elisabeth brach bei der Nachricht von dem Geschehenen in Thränen aus und entließ den übereifrigen Geheimschreiber in Ungnaden. Der dunkle Schatten blieb freilich auf ihrem sonst so hellen Bilde in der Geschichte liegen.
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