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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 188

1877 - Nordhausen : Haacke
— 188 - übernachtet, ^der Kronprinz aber in einer Scheune sein Quartier genommen In der Nacht wollte er sich eben auf ein Ross schwingen als ihn das wachsame königliche Gefolge daran hinderte. Der Zorn be§, Königs brach wie ein entfesselter Orkan los. Er ließ den „feigen Deserteur ohne Ehre" auf ein Rheinfchiff bringen und schlug .^em blutig. Zu Wesel zog er sogar in der Wuth über Friedrichs Antworten den Degen gegen ihn. Der General v Mosel aber warf sich zwischen beide und rief: „Majestät, durchbohren Sie mich, aber schonen Sie Ihres Sohnes!" Friedrich wurde nun nach Küstrin in enge Haft gebracht und Katte vor feinem Fenster hingerichtet. Ein Kriegsgericht weigerte sich, über den Kronprinzen einen Spruch zu fällen, da fein Vergehen keine Fahnenflucht fe\ Der Major v. Buddenbrock entblößte feine Brust und rief: „Wenn Ew. Majestät Blut verlangen, so nehmen Sie meines; das Ihres Sohnes bekommen Sie nicht, so lange ich reden darf!"' Nach und nach milderte sich der Unwille des Königs, besonders da ihm der Feldprediger Müller die besten Berichte über das Verhalten des Kronprinzen erstattete. Dieser musste als Arbeiter in die Kriegsund Domänenkammer eintreten und lernte so von unten aus alle Zweige der Verwaltung kennen. Nach einem schweren Jahre gestattete ihm der König am Hochzeitfeste feiner Lieblingsfchwester Wilhelm ine die Rückkehr nach Berlin. Er sank feinem Vater zu Füßen und wurde gütig aufgehoben. Auf den Wunsch feines Vaters vermählte sich Friedrich mit Elisabeth von Braunschweig-Bevern, einer Nichte de? Kaisers. Er hat die aufgebrungenc Gattin zwar stets geehrt aber nie geliebt. Sein Vater schenkte ihm das Schloss Rheins der g bei Ruppin, wo er im Kreise heiterer Freunbe ein genussreiches Leben führte. Er muficirte, versenkte sich in die Werfe der Dichter, versuchte sich selber als Schriftsteller, knüpfte mit berühmten Männern der Wissenschaft und Kunst Verbinbungen an und stubirte die Kriegswissenschaft. Immer mehr lernte der König den Werth seines Sohnes schätzen, und immer besser wurde das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Auf dem Todtenbette liegenb, umarmte ihn der König mit Thränen und rief: „Mein Gott, ich sterbe zufrieben, ba ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse!" 3. Der erste schlesische Krieg 1740 — 42. Mit 28 Jahren bestieg Friedrich den Thron seines Vaters (1740). In demselben Jahre starb Kaiser Karl Vi., der durch die pragmatische Sanktion die östreichischen £anbe ungetheilt auf feine Tochter Maria Theresia vererben wollte. Der Kurfürst Karl Albert v. Bayern meinte aber, als Nachkomme von Ferbinanb's I. Tochter Anna nähere Ansprüche zu haben und rückte in Böhmen
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