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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Vaterlands - S. 23

1872 - Halle a/S. : Herrmann
zum deutschen Kaiser, der ihm unbedingten Gehorsam gelobt hatte. Für Deuschland kam nun eine traurige Zeit. Der Kampf wogte hin und her. Philipp warfast überall Sieger, wurde aber 1208 von einem Wittelsbacher auf seiner Burg ermordet. — Otto wurde nun, um des Friedens willen, allgemein als Kaiser anerkannt. Doch als er dem Papste selbständig entgegen zu treten wagte, da that ihn dieser in den Bann und befahl den Deutschen, den Sohn Heinrichs Vi., den 16jährigen Friedrich, zum Kaiser zu wählen. Die Deutschen gehorchten, und Friedrich wurde 1215 zu Aachen gekrönt. Otto aber starb vergessen und verlassen 1218 auf der Harzburg. 9. Friedrich Ii., 1215—1250. — Friedrich Ii. war reich an Edelsinn und Muth, ein Freund der Künste und Wissenschaften. Er war fähig, wie irgend Einer, Deutschlands Wohlfahrt und Macht zu heben. Aber seine ganze Regierungszeit war ein steter Kampf gegen aufrührifche Vasallen und gegen die Päpste, die Kaiser und Reich von sich abhängig machen wollten Bei seiner Krönung hatte er einen Kreuzzug versprochen, den er aber von einem Jahre zum andern verschob. Als er endlich dem päpstlichen Drängen nicht mehr ausweichen konnte, segelte er 1227 nach Palästina ab. Doch eine Seuche, die auf den Schiffen ausbrach und viele Andere nebst den Landgrafen von Thüringen, den Gemahl der hl. Elisabeth, wegraffte, nöthigte ihn zur schnellen Umkehr. Dafür aber that ihn der Papst tu den Bann, der jedoch noch zorniger wurde, als der gebannte Kaiser ohne weitere Rücksprache mit ihm im nächsten Jahr abermals auszog, das heilige Land wirklich erreichte, und trotz aller Hindernisse und Gefahren, die ihm der zornige Papst im heiligen Lande zu bereiten wußte, Jerusalem durch Vertrag und ohne Schwertstreich gewann. — Friedrich eilte bald zurück, um die päpstlichen Truppen (Schlüsselsoldaten), die in seine Länder eingefallen waren, zu vertreiben, mit welcher Arbeit er bald fertig wurde. Nach 15 Jahren sah er Deutschland wieder. Seinen ungehorsamen Sohn, der sich wider ihn empört hatte, schickte er in Ketten nach Apulien. Er gab Gesetze und Verordnungen in deutscher Sprache, was unerhört war, und durch den großen Landfrieden suchte er Ordnung im Reiche wieder herzustellen. Der Kampf mit den lombardischen Städten, welchen er, um sie zu demüthigen, harte Bedingungen auferlegte, brachte ihn in's Unglück, dem er erliegen mußte. Ganz Italien stand gegen ihn
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