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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Vaterlands - S. 27

1872 - Halle a/S. : Herrmann
Nicht so konnten die Wissen schäften, die nur in Klöstern unter strenger kirchlicher Aufsicht getrieben wurden, sich entfalten. Doch fallen in diese Zeit die Anfänge der deutschen Volksschulen, die in Städten von Bürgern zur Erlernung der Schreibkunst gegründet wurden. 3. Periode. 1. Rudolf von Habsburg, 1273—1291. — Die schreckliche Zeit des Interregnums hatte "endlich 'ihr Ende erreicht. Die deutschen Fürsten wählten den 56 Jahre alten schwäbischen Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen Kaiser. Das war ein einfacher, frommer, kluger und tapferer Mann, der bald der Liebling des Volks wurde. Nach Italien ging er nicht, denn Italien, meinte er, sei die Höhle des Löwen, in die zwar viele Spuren der andern Thiere hinein führten, aber keine wieder heraus. — Der stolze König Ottokar von Böhmen, der in dieser Zeit der Verwirrung sich ein großes Slaven reich auf Kosten Deutschlands zu gründen gedachte, wollte den Kaiser nicht anerkennen. Er wurde mehrere Male vom Kaiser geladen, den Lehnseid zu leisten, doch er erschien nicht. Vom Kaiser in die Reichsacht gethan, kam er darauf plötzlich mit einem Heere. Aber auf dem Marchfelde 1278 verlor er Land und Leben. Der Kaiser belehnte nun seinen ersten Sohn Rudolf mit Schwaben, den zweiten Albrecht mit Oestreich, Steiermark und Krain, seinen Schwiegersohn, den Grafen Meinhard von Tyrol, mit Kärnrhen. Scdnell wuchs das junge Kaiserhaus! Zur Herstellung der Ordnung und Sicherheit des Landes durchzog der Kaiser das Reich und hielt öffentlich Gericht. Die Raubburgen zerstörte er, und die Raubritter ließ er hinrichten. Als Rudolf seinen Tod nahe fühlte, eilte er nach Speie r „zu den Gräbern der Könige," doch schon in Germersheim starb er. Zu Speier wurde er begraben. 2. Adolf von Nassau, 1292-1298. — Die Fürsten wählten zunächst nicht Albrecht, den Sohn Rudolfs, denn der war ihnen zu mächtig, und dazu eine allgemeine mißliebige Person, die nicht des Vaters schöne Tugenden besaß. Der arme Graf Adolf von Nassau wurde Kaiser. Der sah sich sogleich um, wie und wo er sich eine Hausmacht verschaffen könnte, und dazu fand er ball» Gelegenheit. Er kaufte mittelst der ungerechten Geldsummen, die er von England empfangen, welches Land er im Kriege gegen Frankreich mit deutschen Heeren unterstützt hatte,
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