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1. Geschichte der Neuzeit - S. 11

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 3. Luthers Freunde und Beschützer. 11 Und Luther antwortete: „Es hat geirrt, wie jedes Konzil irren kann, wenn es sich nicht an Gottes Wort hält". Bei diesem damals unerhörten Angriff Luthers auf die Unfehlbarkeit der Konzilien, rief Herzog Georg kopfschüttelnd: „Das walt' die Sucht!" Auch über die Lehre vom Ablaß und vom Fegseuer stritt man heftig, aber erfolglos. Eine Einigung war unmöglich. Luther und seine Freunde entfernten sich mehr und mehr vom Papsttum. Eck erwirkte in Rom 1520 eine päpstliche Bannbulle, in welcher 41 Sätze Luthers als ketzerisch bezeichnet waren, er selbst ein Ketzer, der große höllische Wolf genannt und allgemein geboten wurde, seine Schriften zu verbrennen. Luther und seine Freunde erhielten noch eine Frist von 60 Tagen, nach deren Ablauf sie dem Kirchenbanne verfallen sollten, wenn sie ihre irrigen Lehren nicht widerriefen; jede christliche Obrigkeit ward unter Strafandrohung verpflichtet, Luther und seinen Anhang zu fangen und nach Rom abzuliefern. In Mainz, Köln, Löwen, Ingolstadt, Antwerpen und anderen Orten wurden Luthers Schriften verbrannt, aber weitaus die Mehrzahl deutscher Städte widersetzte sich den päpstlichen Forderungen Als Eck die Bannbulle in Leipzig anschlagen ließ, erregten die Studenten einen Aufstand. Luther beschied am 10. Dezember 1520 die Wittenberger Studenten und Professoren vor das Elsterthor. Hier errichtete ein angesehener Magister einen Scheiterhaufen und legte die Bücher des kanonischen Rechts, die Verordnungen der Päpste und Ecks Schriften darauf; dann ward er angezündet, und Luther warf die Bannbulle in die Flammen mit den Worten der heiligen Schrift: „Weil du den Heiligen des Herrn betrübet hast, so betrübe und verzehre dich das ewige Feuer." Mit diesem Feuerzeichen hatte sich Luther vom Papsttum auf immer losgesagt. 3. Luthers Freunde und Beschützer. Unter den deutschen Fürsten und Rittern traten jetzt viele freisinnige, edeldenkende Männer auf, welche mit Begeisterung Luthers Lehren begrüßten. Es waren vornehmlich der Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen, der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen. Ulrich von Hutten war 1488 zu Steckelberg, dem Stammschlosse seiner Ahnen, sechs Stunden von Fulda geboren. Sein Vater hatte ihn für den geistlichen Stand bestimmt und dem Kloster
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