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1. Geschichte der Neuzeit - S. 25

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 7. Der Bauernkrieg. Thomas Münzer. 25 schuh, seinen Namen führte. Derselbe wurde zwar ebenfalls unterdrückt, kam aber im Breisgau und S ch w a b e n l a n d, wo der Bauernbund der „arme Konrad" hieß, wieder zum Vorschein. Auch in Steiermark hatten sich 1517 an 80 000 Bauern zusammengerottet und arge Vergewaltigungen gegen die Adeligen erlaubt. Alle diese Bauernverschwörungen fallen vor Luthers Auftreten und hatten ihren Grund in der Unzufriedenheit der Bauern mit ihrem Lose. Frohndienste, Plünderungen und Verheerungen, drückende Auflagen und Steuern, das Bei« spiel der freigewordenen und angesehenen Schweizer nährten in ihrer Brust Grimm und zugleich Sehnsucht, sich ihrer geistlichen und weltlichen Zwingherren zu entledigen. Am Neujahrstage 1525 erhoben sich zuerst die Bauern des Abtes von Kempten; die der andern geistlichen Fürsten und Herren folgten dem gegebenen Beispiel. Da der schwäbische Bund, welcher den Frieden herzustellen beauftragt war, zuvor den Herzog Ulrich von Würtemberg bekriegen mußte, der mit Hilfe der Eidgenossen sein Land wieder erobern wollte, so setzten die Bauern in zwölf Artikeln folgende Forderungen auf: Das Recht für jede Gemeinde, ihren Geistlichen selbst zu wählen, die Verwendung des Zehnten für den Pfarrer und die Armen, Freiheit von Frohndiensten, Anteil an Jagd und Fischsang, Benutzung der Wälder, Zurückführung der Abgaben und Pachtgelder auf den alten Fuß, Abschaffung des Todsalls, nach welchem ein Teil des Erbes der Herrschaft anheim fiel. Die Bauern schickten die zwölf Artikel an Luther und forderten ihn auf, sich über ihre Angelegenheit zu erklären. Das that Luther; er ermahnte die Herren zu besserer Behandlung der Bauern und Abstellung gerechter Beschwerden aufs dringendste, warnte aber auch die Bauern freundlich vor Gewaltthätigkeiten, welche wider das Evangelium seien. Allein feine Worte fanden kein Gehör. Der Ausstand griff immer weiter um sich. Unter der Anführung des Schenkwirts Georg Metzler drangen die Bauern aus Schwaben nach Franken, plünderten Burgen und Klöster und verkündeten den Städten, welche ihnen die Thore öffneten, eine neue, günstigere Ordnung der Dinge. Unter den Adeligen aber richteten die Aufrührer ein großes Blutbad an; sie hatten geschworen, alles zu töten, was Sporen trüge. Wer sogleich getötet wurde, hatte ein weit glücklicheres Los als die, welche in Gefangenschaft gerieten. In Weinsberg fiel der Graf Ludwig von Helf enstein mit 70 Waffengefährten in ihre Hände. Vergeblich warf sich feine Frau, eine natürliche Tochter Maximilians I., den Anführern zu Füßen, vergeblich bot der Graf
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