Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 54

1887 - Wiesbaden : Kunze
54 Erste Periode der Neuzeit. siegreich beendet, sodaß Schweden zu den Ostseeprovinzen Finnland und Esthland auch Livland und einen Teil von Preußen erhielt. Christian Ii. hatte infolge seiner grausamen Regierung 1523 auch den d änischen Thron eingebüßt und seinem Oheim Friedrich I., dem Herzog von Holstein, überlassen müssen. Dieserschloß unter Vermittlung der Lübecker Frieden mit Schweden, worin Gustav Wasa als König bestätigt und Dänemark und Schweden als zwei selbständige Königreiche anerkannt wurden. Friedrich suchte der Reformation auf eben so vorsichtige Weise, wie Gustav Wasa, in seinem Reiche Eingang zu verschaffen. Die Stimmung des Volkes begünstigte ihn in seinem Plane, und so gelang cs ihm, daß auf dem Reichstage zu Odensee 1530 den Protestanten bürgerliche Gleichheit mit den Katholiken zugestanden, den Priestern die Ehe erlaubt und die Unabhängigkeit der Bischofswahlen von Rom ausgesprochen wurde. Dies benutzte der flüchtige König Christian Ii., um sein Reich wieder zu erobern. Derselbe hatte mit seiner treuen Gemahlin Jsabella, einer Schwester Karls V., in den Niederlanden eine Zufluchtsstätte gefunden und später in Sachsen von Luther und Melanchthon in der neuen Lehre Unterweisung erhalten. Jsabella ward eine treue Anhängerin der lutherischen Lehre. König Christian opferte aber seiner Herrschsucht seinen Glauben. Von der evangelischen Partei in Dänemark hatte er keine Hilfe mehr zu hoffen, und um sich die altgläubigen Norweger, welche in dem Reichstagsbeschlusse von Odensee Gefahr für ihren Glauben erblickten, und zugleich die Hilfe seines Schwagers, Karl V., zu sichern, trat er 1530 zu Innsbruck wieder zur katholischen Kirche über. Sein Plan war, Norwegen zu gewinnen und von da Dänemark zu erobern. 1531 erschien er wirklich mit einer Flotte an der norwegischen Küste. Die Reichsstände huldigten ihm. Als aber 1532 eine dänifch-lübeckifche Flotte erschien und Gustav Wasa ein bedeutendes Heer gegen Christian ausrücken ließ, mußte er allen Ansprüchen aus Norwegen entsagen und in Kopenhagen vor Friedrich erscheinen. Hier wurde er auf Verlangen Lübecks, Schwedens und des dänischen Adels verhaftet und bis zu seinem Tode (1559) gefangen gehalten. Friedrich I. starb 1533. Sein Nachfolger Christian Iii. berief 1537 Luthers Freund Johann Bugenhagen nach Dänemark und ließ sich von demselben krönen. Darnach arbeitete Bugenhagen eine neue Kirchenordnung aus, welche von den Reichsständen gebilligt und für Dänemark und Norwegen bekannt gemacht wurde. Auch auf Island fand 1551 die Reformation Eingang.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer