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1. Geschichte der Neuzeit - S. 62

1887 - Wiesbaden : Kunze
62 Erste Periode der Neuzeit. des Barons von Rosny, welchen er für seine treuen Dienste zum Herzog von Sully erhob und zum Finanzminister ernannte, gelang es ihm, die zerrütteten Staatsfinanzen zu verbessern, und durch Strenge, weise Sparsamkeit und genaue Aufsicht wurden die Unterschleife der Beamten unmöglich gemacht. Nach zehn Friedensjahren war die Staatsschuld aus 50 Millionen herabgesunken, obwohl die Steuern vermindert und 20 Millionen rückständiger Abgaben erlassen worden waren. Sully erwarb sich um seinen König und sein Vaterland durch seine vorzügliche Verwaltung große Verdienste und ward des Königs redlichster und vertrautester Freund, der es ihm selbst nachsah, wenn er gerade und offen aussprach, wo der König unrecht gehandelt hatte. Nachdem Frankreich im Innern wieder kräftig und tüchtig geworden war, dachte Heinrich daran, das spanisch-östreichische Haus zu demütigen und einen allgemeinen Weltfrieden zu begründen. Er stand eben im Begriffe, seine Pläne gegen das Haus Habsburg ins Werk zu setzen, da traf auch ihn der Dolch eines Meuchelmörders?) Er war gerüstet, mit einem Heere nach Deutschland aufzubrechen, und feine Gemahlin eben als Regentin öffentlich ausgerufen und gekrönt worden, damit sie während feiner Abwesenheit die Regentschaft führe. Heinrich hatte sich Sully gegenüber wider diese Krönung ausgesprochen. „Lieber Freund," sprach er, „diese Krönung mißlingt mir. Mein Herz weissagt mir Unglück. Meine Feinde haben nur noch ein Mittel gegen mich — sie werden mich umbringen. Bei Gott, ich komme nicht mehr aus dieser Stadt!" Indes war die Krönung glücklich vorübergegangen, allein vergeblich bemühte sich Heinrich, die trübe Stimmung zu verscheuchen. Eines Nachmittags wollte er Sully besuchen. In einer engen Straße nötigten zwei Lastwagen, welche die Straße versperrten, den königlichen Wagen zu halten. Während die Diener sich bemühen, Platz zu machen, steigt Franz Ravaillac aus das Rad und ersticht den König (1610). In wenigen Minuten war Heinrich eine Leiche. Der Mörder ließ sich binden und fortführen und gab als Grund seiner Schandthat an, er halte den König für einen Tyrannen und Feind der katholischen Religion. Mit ausgesuchten Martern ward das Todesurteil an Ravaillac vollzogen, welcher trotz der Folter feine Mitschuldigen bekannte. Gauz Frankreich trauerte bei der Nachricht *) Bald nach seinem zweiten Übertritt hatte ein Jesuitenschüler bereits einen Mordversuch gegen ihn gemacht.
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