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1. Geschichte der Neuzeit - S. 68

1887 - Wiesbaden : Kunze
68 Erste Periode der Neuzeit. vertreiben und sich zu behaupten, besonders da nach Alexanders Tode (1592) untüchtige Statthalter die Führung des Krieges übernahmen. 1609 mußte Spanien den sieben nördlichen Provinzen der Niederlande: Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Friesland, Oberyssel und Groningen, einen zwölfjährigen Waffenstillstand gewähren, nach welchem jeder Teil behielt, was er besaß. Nach Ablauf desselben versuchten die Spanier noch einmal das Kriegsglück, vermochten aber die Unabhängigkeit der Niederlande nicht mehr zu stören, welche im westfälischen Frieden 1648 allgemein anerkannt ward. Philipp Ii. von Spanien hatte außer dem Grame über den Verlust der unüberwindlichen Flotte und der nördlichen Provinzen der Niederlande auch häusliches Leid genug zu ertragen. Er war viermal vermählt. Seine erste Gemahlin war Maria von Portugal. Ihr Sohn, der störrische, unbändige Don Karlos, zeigte schon in früher Jugend eine unnatürliche Hartherzigkeit und war dem eigenen Vater gram. Seinen Oheim Don Juan d'austria, der auf seine herrschsüchtigen Pläne nicht einging, hatte Don Karlos niederschießen wollen, den Herzog von Alba drohte er niederzustechen, als derselbe Statthalter der Niederlande geworden war, und gegen den den eigenen Vater scheint er.dinge im Schilde geführt zu haben, welche, feiner Herrschsucht entsprungen, ein schlimmes Licht auf feinen Charakter werfen mußten und seine Einkerkerung nach sich zogen. Nach sechsmonatlicher Haft starb er 1568 im Gefängnis. Seine Mutter Maria von Portugal war schon wenige Tage nach der Geburt ihres Sohnes gestorben. Philipp hatte sich 1554 mit der Königin Maria von England zum zweiten Male vermählt. Je eifriger sich aber Maria ihrem Gemahle durch blutige Ketzerverfolgungen zugethan zeigte, desto gleichgültiger ward Philipp, und schon nach einem Jahre verließ er sie. Maria schrieb die zärtlichsten Briese an ihren kalten, hartherzigen Gatten, sandte Geld, das sie dem Schweiße ihrer Unterthanen abgepreßt hatte, und vermochte doch nicht die Gleichgültigkeit Philipps zu ändern. Bereits nach 4 Jahren starb die englische Königin an der Wassersucht, vom Volke mit dem Namen „blutige Maria" gebrandmarkt. Schon im folgenden Jahre heiratete Philipp die schöne Elis ab eth, eine Tochter des französischen Königs Heinrich Ii. Sie war, wie erzählt wird, dem Don Karlos bestimmt, und der Umstand, daß der Vater die dem Sohne zugedachte Prinzessin zu seiner Gemahlin erhob, soll das Mißverhältnis zwischen Philipp und dem letzteren noch ärger gemacht haben. Vergebens versuchte die sanfte, herzensgute Königin Elisabeth eine Aussöhnung
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