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1. Geschichte der Neuzeit - S. 145

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 10, 3. Ludwigs Xiv. Krieg mit Holland. 145 getreten" richtig auslegen lasse, bestellte Ludwig 1680 sogleich vier Gerichtshöfe, unter dem Namen Reunionskammern, zu Metz, Doornik, Breisach und Besanyon, welche feststellen sollten, was nach Rolands Ansicht Frankreich an Land und Leuten noch auszusprechen habe. Man klügelte heraus, daß Rechtsansprüche auf das Kloster Weißenburg, aus Germersheim, Zweibrücken, Saarbrücken, Mömpelgard Straßburg und die freien Städte im Elsaß vorlägen. Ludwig ließ sich durch nichts beirren, seine ungerechten Forderungen beizutreiben, und lud die Besitzer, welche Glieder des deutschen Reiches waren, vor die französischen Gerichte, um ihre Einreden vorzubringen. Da sie nicht erschienen, so zog er ihre Gebiete ein. Alle Beteiligten erhoben laute Klagen, und Ludwig versprach, sich auf einem Kongresse zu Frankfurt rechtfertigen zu wollen. Aber er trieb fein Raubsystem noch weiter und entriß mitten im Frieden dem deutschen Reiche 1681 die freie Stadt Straßburg. Unerwartet erschien er vor dieser Stadt und forderte sie unter Drohungen zur Übergabe auf. Man war auf keinen Widerstand vorbereitet, öffnete die Stadtthore und ließ sich die Waffen abnehmen. Der ehrvergessene Bischof Egon von Fürstenberg, der schon längere Zeit mit Frankreich in verräterischem Bunde war, empfing den König an den Pforten des Münsters und begrüßte ihn: „Herr! nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben den Heiland gesehen!" Während eine freie deutsche Stadt dem französischen Oberherrn huldigen und ihre Religion nach dem Willen ihres neuen Gebieters ändern mußte, saßen die deutschen Fürsten zu Frankfurt und stritten mit den Franzosen und unter einander über den Gebrauch der lateinischen Sprache in diplomatischen Verhandlungen und zankten heftig darüber, wem von den Gesandten die Bezeichnung Excellenz gebühre, und ob man bei den Beratungen im Kreise, im Viereck, in Hufeisen- oder Eiform sitzen wolle. Kaiser Leopold, dessen Land und Hauptstadt von den Türken hart bedrängt war, verlangte Waffenstillstand, bis der gemeinsame Feind der Christenheit verjagt sei. Ludwig sagte denselben endlich zu, wenn ihm Straßburg und die vereinigten Gebietsteile verblieben. Dies wurde ihm auf dem Reichs-tage zu Regensburg 1684 zugestanden, wenn er sich von nun an aller Reunion enthalte. Ludwig versprach einen 20 jährigen Waffenstillstand, hielt aber nicht Wort. Der Orleanssche Krieg 1689—1697. Als 1685 mit dem Kurfürsten Karl die männliche Linie der Pfalz ausstarb und das Land Saffians Weltgeschime. m. 5. Stuft. ü. Ph, Beck. 10
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