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1. Geschichte der Neuzeit - S. 171

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 11, 3. Peters des Großen Nachfolger. 171 Übergehung der Töchter Peters des Großen, dessen Nichte Anna, die Tochter Iwans, verwitwete Herzogin von Kurland, zur Kaiserin. Ihre Regierung, welche ihre Günstlinge, der Graf Münnich und Biron, der Sohn eines kurländischen Gutsbesitzers, leiteten, verlief ohne wichtige Ereignisse.' Sie hatte sterbend (1740) Biron zum Regenten während der Minderjährigkeit ihres Nachfolgers Iwan ernannt; dieser war der Sohn Annas, einer Nichte der Kaiserin, welche an den Herzog Anton Ulrich von Braunschweig vermählt war. Die Eltern fühlten sich zurückgesetzt, verbanden sich mit Münnich zum Sturze Birons und brachten ihn mit seiner Familie nach Sibirien (1741). Iwans Mutter Anna übernahm nun selbst die Regierung, wurde aber von Elisabeth, der Tochter Peters des Großen, gestürzt. Mit der größten Härte verfuhr Elisabeth gegen Iwan und seine Eltern. Iwan wurde in Schlüsselburg eingesperrt und wuchs daselbst in der größten Unwissenheit aus. Seine Eltern wurden von Ort zu Ort geschleppt, bis sie endlich auf eine Insel in der Dwina am weißen Meere kamen. Anna starb 1746, ihr Gemahl 30 Jahre später; die jüngeren Kinder erhielten 1780 die Freiheit wieder und wurden nach Dänemark geschickt.*) Elisabeth (1741—1762) war eine eitle, putzfüchtige und sinnliche Frau, welche ihren Lüsten und Sbegierben auf verletzenbe Weise frönte. Zur Regierung des Landes fehlte es ihr an Einsicht und gutem Willen. Was geschah, muß als Fortsetzung bessert betrachtet werben, was Peter der Große begonnen hatte. 1742 Berief sie den Sohn ihrer älteren Schwester Anna, welche an den Herzog von Holstein-Gottorp vermählt war, nach Petersburg und ernannte ihn zu ihrem Nachfolger. Im siebenjährigen Kriege ftanb sie auf der Seite Östreichs gegen Preußen. Als sie 1762 starb, folgte ihr Neffe unter dem Namen Peter Iii. Er war ein entfchiebener Anhänger Fuebrichs des Großen und schloß alsbalb Frieden und Bünbnis (§. 13, 4) mit ihm. Da er aber durch feine unbegrenzte Vorliebe für Preußen, durch feine strengen Erlasse gegen die Geistlichkeit, durch Einziehung der Kirchengüter 2c. sich viel Feinde zuzog, brach unter Mitwissen seiner Gemahlin schon nach sechs Monaten eine Verschwörung aus, welche ihm Thron und Leben kostete. ) Als „zwan 24 Jahre alt war, wollte ein verwegener Offizier unter der Regierung der Kaiserin Katharina Ii. ihn befreien. Um die That §u vereiteln, tötete die Wache den unglücklichen Prinzen dem kaiserlichen Befehle gemäß. Der Offizier ward hingerichtet.
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