Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 222

1887 - Wiesbaden : Kunze
222 Zweite Periode der Neuzeit. Konföderierten ihren Irrtum: Rußland und Preußen erklärten 1793 eine zweite Teilung Polens für unerläßlich. Da der polnische Reichstag sich nicht gefügig erwies, umstellten russische Truppen das Sitzungshaus und setzten es durch, daß an Rußland halb Lit-tauen, an Preußen Posen, ©riefen, Kalisch, Danzig und Thorn unter dem Namen Südpreußen abgetreten wurden- Polen blieb nunmehr auf den dritten Teil seines früheren Gebietes beschränkt. Bald aber erbitterte das rücksichtslose Auftreten des russischen Gesandten Jgelström die polnische Nation so sehr, daß sie abermals zu den Waffen griff. Ein allgemeiner Ausstand verbreitete sich durch das ganze Land, und Kosziusko trat wieder an die Spitze der bewaffneten Mannschaft. Die russische Besatzung in Warschau wurde teils niedergemacht, teils gefangen genommen. Jgelströms Palast ward ein Raub der Flammen, und vier der angesehensten Anhänger der russischen Partei mußten ihren Verrat mit dem Leben büßen. Auch die Preußen, welche nach der Eroberung Krakaus das stark befestigte Warschau belagerten, wurden von Kosziusko, Dom-browsky und Joseph Poniatowsky, dem Neffen des Königs, zum Rückzüge gezwungen. Als aber die russische Armee unter Su-w aroff s Oberbefehl in Polen einrückte, mußte Kosziusko der Übermacht weichen. In der Schlacht bei Matschiewitz 1794 wurden die Polen besiegt. Kosziusko, von einer Kugel getroffen, sank vom Pferde und fiel in russische Gefangenschaft. Warschau ergab sich, nachdem der grausame Suwaroff, um dasselbe zu schrecken, 12 000 wehrlose Menschen in Praga hatte ermorden lassen. Rußland, Östreich und Preußen nahmen nunmehr (1795) die dritte Teilung des Landes vor, und Polen schwand aus der Reihe der selbständigen Staaten. Östreich erhielt den südlichen Teil mit 800 Q.-M., Preußen das Land links der Weichsel nebst der Hauptstadt Warschau, ungefähr 1000 Q.-M., und den Rest mit 2000 Q.-M. zog Rußland an sich. Stanislaus Poniatowsky entsagte der Königskrone und lebte bis 1798 in Petersburg von einem Gnaden-gehalte der Kaiserin. Kosziusko, welchen der Kaiser Paul I. freigab, ging nach der Schweiz und starb 1817 in Solothurn. Seine Gebeine wurden nach Krakau gebracht und in der Schloßkirche neben Johann Sobieski und Joseph Poniatowsky beigesetzt. §. 17. 2)ie imitt^usfäiitsß. Während Östreich und Preußen unter Joseph Ii. und Friedrich Ii. eine neue Laufbahn betreten hatten, sah es in den übrigen deutschen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer