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1. Geschichte der Neuzeit - S. 273

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 23. Preußens Krieg gegen Napoleon 1806—1807. 273 als Napoleon nach dem Ausbruch des dritten Koalitionskrieges Preußens Neutralität durch Bernadottes Zug durch das Ansbacher Gebiet verletzte, erhielt die Kriegspartei am preußischen Hofe die Oberhand. Der König schloß mit dem Kaiser Alexander I. von Rußland, der auf dem Wege zum Kriegsschauplatz nach Berlin gekommen war, in der Garnisonkirche zu Potsdam über dem Sarge des großen Friedrich zu nächtlicher Stunde (3. Nov.) 1805 bei Fackelschein, im Beisein der Königin Luise, den Bund ewiger Freundschaft und gab das Versprechen, der Koalition beizutreten, wenn Napoleon Preußens Vermittlungsvorschlägen bis zum 15. Dezember nicht nachkomme. Haugwitz reiste, seines Erfolges im voraus sicher, zu Napoleon; dieser hielt ihn jedoch bis nach der Schlacht bei Austerlitz hin und zwang ihn dann zu dem schimpflichen Vertrag von Schönbrunn (15. Dez.) 1805, wonach Preußen die Markgrafschaft Ansbach an Bayern, die Festung Wesel und Neufchatel an Frankreich abtreten und Hannover dafür annehmen mußte, sodaß es mit England in Feindschaft geriet und von den Koalitionsmächten für unzuverlässig und falsch gehalten wurde. Der List und Brutalität Napoleons war es gelungen, Preußen zu isolieren; nun behandelte er es mit Spott und Hohn, um es zu verderben. Als sich Preußen nach Stiftung des Rheinbundes über Frankreichs Machtvergrößerung beschwerte, schlug Napoleon dem König vor, in ähnlicher Weise einen norddeutschen Bund zu stiften, insgeheim hintertrieb er jedoch bei Kurhessen und Sachsen den Anschluß an den preußischen Staat. Nach Pitts Tode, der wenige Tage nach der unglücklichen Schlacht bei Austerlitz erfolgt war, knüpfte Napoleon neue Unterhandlungen mit England an und bot ohne Preußens Vorwissen Hannover als Friedenspreis. Als Friedrich Wilhelm davon Kunde erhielt, durste er die Ehre Preußens nicht länger mehr dem Hohne des übermütigen Korsen aussetzen. Preußens Krieg gegen Napoleon 1806 — 1807. Friedrich Wilhelm Iii. söhnte sich mit England und Schweden aus, Rußland versprach Beistand; aber von den deutschen Staaten verbanden sich nur Sachsen und Weimar mit Preußen. Als Napoleon sich weigerte, seine Truppen aus Deutschland zurückzuziehen, erklärte ihm der König von Preußen den Krieg. Allein der Geist Friedrichs des Großen war aus dem preußischen Heere verschwunden. Im Hauptquartier herrschte eine unverantwortliche Unordnung und Planlosigkeit. Unter den Offizieren waren wohl viele von echt preußischem Mute, aber sie hatten unfähigen Vorgesetzten zu gehorchen. Alle höheren Offiziere Cassians Weltgeschichte Iii. 5. Aull. v. Ph. Beck. 18
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