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1. Geschichte der Neuzeit - S. 291

1887 - Wiesbaden : Kunze
27. Der deutsche Befreiungskrieg. 291 Kapitulation, daß ihm dieselbe vom Prinzen von Pontecorvo angetragen und von ihm nur wegen Mangel an Munition, Proviant und Fourage eingegangen worden sei. Bald darauf ward er ausgewechselt und arbeitete nach dem Tilsiter Frieden im Kriegsdepartement in Berlin, bis er kommandierender General in Pommern wurde. Sein Ruhm beginnt mit dem Frühjahre 1813. Seine eigentümliche Schnelligkeit beim Angriffe hat ihm den Ehrennamen „Marschall Vorwärts" erworben; sein Feldherrntalent, seine Entschiedenheit, Derbheit, Leutseligkeit und sein Franzosenhaß haben ihn zum Liebling des deutschen Volkes gemacht. Preußens Erhebung. Z)orks That fachte in Ostpreußen eine opferfreudige Erhebung an, welche für ganz Preußen und Deutschland das Signal zur Abschüttelung des verhaßten Joches gab. Ende Januar begab sich Friedrich Wilhelm Iii. von Berlin nach Breslau, wo Stein im Aufträge des Kaisers Alexander Verhandlungen anknüpfte. Am 3. Februar 1813 erließ der König einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jägercorps, und deutsche Jünglinge strömten von allen Seiten herzu. Major von Lützow bildete in Schlesien sein berühmtes Freicorps, das die Blüte der Nation in der schwarzen Uniform der Trauer vereinigte. Zu ihm gehörte der Turnvater Jahn und der edle Friesen. Der 21jährige Theodor Körner verließ seine glänzende Stelle als Hoftheaterdichter in Wien und trat unter Lützows schwarze Jäger, sie als Dichter und Held zugleich begeisternd. Kurze Zeit nachher reiste der König zu einer mündlichen Unterredung mit Alexander nach Kalisch, wo am 27. Februar ein Bündnis mit Rußland abgeschlossen wurde. Am Geburtstage der verstorbenen Königin Luise (10. März) stiftete er als sinniges Zeichen der Auszeichnung in dem bevorstehenden Befreiungskampf das eiserne Kreuz, und am 16. März erklärte er an Napoleon den Krieg. Der 17. März brachte den ersehnten und denkwürdigen Aufruf des Königs „An Mein Volk", welcher die welsche Treulosigkeit, des Vaterlandes Erniedrigung und die für die Freiheit zu bringenden Opfer schilderte und mit den Worten schloß: „Mit Zuversicht dürfen wir vertrauen, Gott und ein fester Wille werde unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm die Wiederkehr einer glücklichen Zeit!" Zugleich entwarf Scharnhorst eine „Verordnung über die Bildung der Landwehr und des Landsturms" und gab für erstere den Wahlspruch: „Mit Gott für König und Vaterland." Jetzt herrschte in ganz Preußen nur eine Stimme, ein Gefühl, ein Zorn 19*
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