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1. Geschichte der Neuzeit - S. 292

1887 - Wiesbaden : Kunze
292 Dritte Periode der Neuzeit. gegen die Fremdherrschaft, eine Sehnsucht, das Vaterland zu befreien und den französischen Übermut einzuschränken. Krieg forderten, rote Ernst Moritz Arndt schreibt, alle Stände, Krieg die Männer und Frauen, Bräutigam und Braut. Jünglinge, die kaum wehrhaft waren, Männer mit silberweißem Haare und wankenden Knieen, Krieger, die wegen ihrer Wunden längst ehrenvoll entlassen waren, reiche Gutsbesitzer und Beamte, Väter einer zahlreichen Familie und Verwalter weitläufiger Geschäfte, vom Kriegsdienste gesetzlich frei, drängten sich freiwillig zu den Fahnen heran, um in den Reihen des Heeres mit Gott für König und Vaterland zu streiten. Bei jedem Regiments standen freiwillige Jäger, welche sich auf eigene Kosten bewaffneten; Bürger und Bauern bildeten die Landwehr, deren Führer an Rang und Auszeichnung denen des stehenden Heeres gleichgestellt wurden. Alle, alle brachten ihr Scherflein herbei, um zu helfen nach ihren Kräften. Die Frauen legten ihr Geschmeide auf dem Altare des Vaterlandes nieder, ihre goldenen Trauringe gaben sie hin und bekamen dafür eiserne Ringe mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen 1813." Frauenoer eine mit der edeln Prinzessin Wilhelm von Preußen, geborenen Marianne von Hessen-Homburg, an der Spitze bildeten sich zur Sammlung von Gaben und zur Pflege der Verwundeten. Der alte kriegerische Geist, der für Vaterland und Freiheit freudig Gut und Blut opfert, war wieder erwacht, und patriotische Dichter, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Körner, Max von Schenkendorf, Friedrich Rückert, nährten ihn durch ihre Freiheitslieder und Schlachtgesänge. Preußen that kühn den ersten Schritt; aber Östreich blieb neutral, und der Rheinbund stand noch aus Seiten des französischen Kaisers, nur Mecklenburg und Dessau trennten sich von demselben. Beginn des Krieges. In Preußen wurden drei Heere gebildet: in Ostpreußen unter Z)ork, in Westpreußen unter Bülow, in Pommern und Schlesien unter Blücher. In kurzem standen 271000 Mann, darunter allein 120 000 Mann Landwehr, unter den Waffen, fo daß auf je 17 Einwohner ein Soldat kam. Den Oberbefehl überließ der König bescheidenerweise dem russischen General Wittgenstein. Unter diesem rückten Z)ork und Bülow gegen Berlin vor, welches Anfang März von den Franzosen verlassen und dann von Aork, den ein Kriegsgericht gerechtfertigt und der König mit seinen Würden wieder bekleidet hatte, unter dem Jubel der Bevölkerung besetzt wurde. Gleichzeitig befreiten die Russen unter Tettenborn den Norden von den Franzofen und nahmen Hamburg ein.
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