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1. Geschichte der Neuzeit - S. 300

1887 - Wiesbaden : Kunze
300 Dritte Periode der Neuzeit. tum Warschau als „Königreich Polen" an Rußland kam, während Preußen sich mit einem Teile Sachsens begnügen mußte. Mit den Bourbonen war eine große Anzahl Emigranten und Altadliger nach Frankreich zurückgekehrt, welche nach ihrer Heimkehr große Ansprüche erhoben. Die Großen aus der Kaiserzeit verloren ihre Lehen und ihr Ansehen, und die Armee war unzufrieden. Lud-wig Xvijjl. that dem gegenüber nichts, um den neuen Zustand erträglich zu machen, er belastete sogar den Staatsschatz mit 60 Millionen Franken, welche er im Exil gebraucht hatte. Den Emigranten wurden unermeßliche Summen und die besten Stellen bewilligt. Napoleon hörte auf Elba durch seine Getreuen in Frankreich von den Vorfällen in Wien und von der Unzufriedenheit des französischen Volkes mit der Regierung der Bourbonen und beschloß, die Lage der Dinge zu seinem Vorteile zu benutzen. Er besaß noch einen großen Anhang im französischen Volke, und eine weit verzweigte Verschwörung arbeitete insgeheim für ihn. Plötzlich verließ er, rasch entschlossen, sein Eiland und landete am 1. März 1815 mit etwa 1000 Mann in Frejus bei Cannes. Mehrere schnell verbreitete Proklamationen gewannen ihm die Herzen des Volkes wieder, und alle gegen ihn ausgeschickten Truppen gingen zu ihm über; nur die in Paris liegenden Schweizerregimenter Ludwigs Xviii. blieben ihrem Eide treu, ließen sich entwaffnen und kehrten in ihre Heimat zurück. Am 20. März hielt Napoleon bereits seinen Einzug in Paris, von wo Ludwig Xviii. nach Gent geflohen war. Die Verbündeten in Wien stellten nun die Eintracht wieder her, erklärten Napoleon als Ruhestörer in die Acht und wiesen seinen Gesandten ab, welcher versicherte, daß sein Kaiser sich fortan nur um Frankreich kümmern wolle. Aufs neue rüsteten sich die Heere Europas, und nach 2 Monaten standen sie schlagfertig im Felde. Mürat, welcher nach rechtzeitigem Abfall von Napoleon im Besitze Neapels belassen worden war, jetzt aber sich auf Napoleons Seite stellte und die Völker Italiens zur Herstellung ihrer Einheit voreilig zu den Waffen rief, wurde von den Östreichern rasch besiegt und vertrieben, bei einem erneuten Einsall in das Land, von Korsika aus, gefangen genommen und (13. Okt. 1815) erschossen. In den Niederlanden nahmen Blücher mit 116 000 Mann Preußen und Wellington mit 94 000 Mann Engländern, Hannoveranern, Nassauern und Braunschweigern unter ihrem Herzog Wilhelm feste Stellung. Napoleon beabsichtigte, erst diese Armeen zu vernichten und dann den übrigen Feinden entgegenzutreten. Er erschien daher plötzlich in der Nähe von
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