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1. Geschichte der Neuzeit - S. 310

1887 - Wiesbaden : Kunze
310 Dritte Periode der Neuzeit. stürzten die Türken auf sie los. 1000 Mann schlugen sich durch, die in der Festung zurückgebliebenen Kranken und Greise sprengten sich mit den eingedrungenen Türken in die Luft (1826). Ibrahim verwüstete den Peloponnes mit Feuer und Schwert, und viele gaben die Sache der Griechen auf. Da gelang es dem edlen Minister Canning in London, zwischen England, Frankreich und Rußland einen Vertrag zu Gunsten Griechenlands zu stiften. Die drei Großmächte schickten, da die Türken auf keine Unterhandlungen eingehen wollten, eine Flotte nach dem Peloponnes ab, welche im Hafen von Navarin 1827 die ganze türkische Flotte vernichtete. Trotz dieser Niederlage wollte sich der Sultan immer noch nicht herbeilassen, die Griechen frei zu geben, und benahm sich insbesondere gegen Rußland so wenig nachgiebig, daß auch der neue Kaiser, Alexanders I. Bruder und Nachfolger, Nikolaus I. (1825 — 1855), ein strengsoldatischer Selbstherrscher, der eine bei seiner Thronbesteigung entstandene Soldatenerhebung energisch niederwarf und eine nationalrussische Politik verfolgte, den Krieg erklärte. Dadurch wurden die Türken genötigt, nachdem das übermütige Janitfcharencorps in Konstantinopel auf Befehl des Sultans Mahmud Ii. 1826 niedergemacht worden war*), ihre Truppen aus Hellas zurückzuziehen. Ibrahim wurde von den Franzosen, welche unter dem General Mai-fon in den Peloponnes eingerückt waren, verjagt und infolge der glücklichen Wendung der Dinge der Graf Kapodistrias zum Präsidenten Griechenlands ernannt. Mit ungewöhnlicher Raschheit rückten die Rufsen unter Wittgensteins Oberbefehl gegen die Türken über die Donau, eroberten 7 Donaufestungen und das noch nie genommene Varna am schwarzen Meere (1828). Im folgenden Jahre übernahm General Diebitsch das Kommando der Russen, schlug den Großvezier bei Schumla, erstürmte Silistria, überstieg im Juli 1829 den Balkan und rückte nach Konstantinopel vor, während Fürst Paskiewitsch Eriwansky, der eben den Persern Eriwan entrissen hatte, Erzerum in Kleinasien eroberte. In dieser Not bequemte sich der Sultan zum Frieden von Adrianopel (14. Sept. 1829), worin er die Unabhängigkeit der Griechen anerkennen, den Russen freie Schiffahrt auf der Donau und in den Dardanellen, sowie die Schutzherrschaft über die Donaufürstentümer einräumen mußte. *) Die Janitscharen bildeten die Leibwache des Sultans. Sie besaßen vor den anderen türkischen Truppen mancherlei Vorrechte und lehnten sich bei der Neuorganisation des Heeres gegen den Sultan auf.
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