Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 345

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 35. Die Einigung Italiens. 345 Forderung wies der sardinische Minister Graf Cavour, der Italiens Einigung erstrebte, zurück. Die Östreicher überschritten deshalb unter Gyulay den Ticino und sielen am 29. April 1859 in Piemont ein. Bald aber erschien Napoleon mit 200 000 Mann in Italien und eröffnete einen in allen Treffen siegreichen Feldzug gegen die schlecht geführten und mangelhaft verpflegten Östreicher. Diese wurden am 20. Mai bei Montebello, am 31. bei Palestro, am 4. Juni bei Magenta geschlagen und zogen sich eiligst aus der Lombardei zurück. Napoleon hielt mit Viktor Emanuel seinen Einzug in Mailand und drang, während Garibaldi die nördlichen Teile der Lombardei eroberte, über Brescia bis an die Grenze Venetiens vor. Hier fand am 24. Juni die blutige Schlacht bei Solferino statt. Während man nun allgemein den Angriff der Franzosen auf Venedig und die vier Festungen an der lombardischen Grenze erwartete, schloß Napoleon, die Kriegsstimmung in Preußen und Süddeutschland erwägend, einen Waffenstillstand und hatte am 11. Juli eine Unterredung mit dem Kaiser Franz Joseph zu Villafranca, wo ein Präliminarfriede geschlossen wurde, in dem Ostreich die Lombardei an Napoleon abtrat, welche dieser Viktor Emanuel übergab. Der endgültige Friede wurde (November 1859) zu Zürich unterzeichnet. Obgleich Napoleon Hl bei Beginn des Krieges erklärt hatte, nur für eine „Idee" auszuziehen, mußte der König von Sardinien doch jetzt Savoyen und Nizza an Frankreich übergehen lassen. Fortsetzun g der Einheitsbestrebungen. Mit dem siegreichen Ausgang des Jahres 1859 waren die Einigungsbestrebungen in Italien noch nicht beendet. Toskana, Parma und Modena hatten bereits während des Krieges ihre Fürsten vertrieben und sich durch Volksabstimmung mit Sardinien verbunden. Auch im Königreich Neapel, wo Franz Ii. seit dem Tode seines Vaters Ferdinand Ii. (Mai 1859) König war, gärte es. Am 1. Mai 1860 schiffte sich der kühne Freischarenführer Garibaldi mit 1000 Mann zu Genua ein und landete bei Marsala aus Sizilien, wo nach einigen Kämpfen Palermo und Messina in seine Hände fielen. Siegreich ging er nach dem Festlande hinüber und zog in Neapel ein, während Franz Ii. nach der Festung Gaaa floh. Als sich auch im Kirchenstaat eine Bewegung für den Anschluß an Sardinien geltend machte, rückte der sardinische General Cialdini in das römische Gebiet ein, schlug die unter dem französischen General Lamoricitzre stehenden päpstlichen Truppen bei Castelfi dar do (11. Sept. 1860) zurück, nötigte sie zu Ankona zur Waffenstreckung und besetzte den
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer