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1. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 2

1892 - Dresden : Huhle
— 2 — verehrten die Slawen die Naturgewalten, so die Dreiheit (Triglaw) Perkun, Radegast, Shiwa, die Zweiheit Bieleboh und Czerneboh (d. i. der gute und böse Gott) auf hohen Bergen (dem Czerneboh) oder in heiligen Hainen mit Gebeten und Opfern, zuweilen auch Menschenopfern. § 3. Um die Grenze an der Saale gegen die fortgesetzten Einfälle der Slawen zu sichern, unterwarf Kaiser Karl der Große (768 — 814) nach der Bezwingung der Sachen auch die Slawen im 804. Osten der Elbe und Saale (die Sorben 804) der fränkischen Oberhoheit und begründete längs dieser Flußgrenze die thüringische Mark. Doch löste sich das lose Verhältnis wieder auf, als im Laufe des 9. Jhrdts. das große fränkische Reich in nationale Staaten zerfiel (Teilung von Verdun 843, Ludwig der Deutsche). Seitdem steigerten sich die Feindseligkeiten an der Grenze, namentlich seitdem die räuberischen Ungarn (Magyaren) ihre Einfälle in Deutschland begannen. § 4. Als nun unter den letzten schwachen Herrschern des ostfränkischen (deutschen) Karolingerhauses die deutschen Stämme überall Stammesherzöge an ihre Spitze stellten, um sich selbständig gegen den Andrang der äußeren Feinde (Slawen, Ungarn, Normannen) zu schützen, da erhob sich in Sachsen und Thüringen zu dieser Würde das reichbegüterte Geschlecht der Lndolsinger mit Otto dem Erlauchten, Markgrafen der thüringischen Mark (f 912). Dessen kampferprobter Sohn Heinrich I., 919 zum deutschen König erwählt, der erste in der Reihe der Könige des sächsischen Hauses (919 — 1024), ging von der Verteidigung zum Angriff auf die Slawen über. Von 928. seinen neuen Burgen an der Ostgrenze aus eröffnete er 928 mit dem gegen die Ungarn neugebildeten Reiterheere den Unterwerfungskrieg. Nach Besiegung der Heveller an der Havel (Brennabor) erstürmte er die Hauptburg der Dalaminzier, Jana bei Lommatzsch, und drang über das Erzgebirge bis Prag vor. Als Zwingburg im Sorbenlande begründete er auf steilem Userliügel an der Elbe die Burg Meißen (Misni). Sein Sohn und Nachfolger Otto I., der Große (936 — 973) befestigte und erweiterte unter blutigen Kämpfen die errungene Herrschaft (Markgraf Gero). Zu ihrer Sicherung begründete er die Nordmark (in Brandenburg), die Ostmark oder Lausitz (von der unteren Saale bis zum Bober), im Gebiete der Sorben die Marken von Zeitz (zwischen der oberen Saale und der Zwickaner Mulde), Merseburg (zwischen der mittleren Saale und der vereinigten Mulde) und Meißen (bis zur Pulsnitz, die beiden slawischen Gaue Dalamiuei und Nisani, d. i. das Niederland, mit unbestimmter Grenze nach dem Gebirge hin). In diesen festen Orten stiftete er zugleich die drei gleichnamigen Bistümer, die er unter das Erzbistum Magdeburg (968) stellte. So war der Grund zur deutschen Staats- und Kirchenordnung gelegt. § 5. Die Mark war erobertes Reichsgebiet, stand daher unter dem militärischen Befehle des Markgrafen, der sein
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