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1. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 3

1892 - Dresden : Huhle
— 3 — Amt unmittelbar im Namen des Königs führte und von ihm mit Eigen- oder Lehnsbesitz ausgestattet war. Ein Netz von festen Plätzen, sog. Burgwarten, überzog das Land (s. die Karte). Sie lagen besonders an den größeren Flüssen, und zu ihrer Verteidigung wurden deutsche Lehnsleute angesiedelt. Von ihnen aus übten markgräfliche Vögte die Gerichts-, Polizei- und Militärgewalt. Alle diese Beamten und Vasallen, sowie die Bischöfe fanden sich regelmäßig zu den Landdingen ein, die für die Mark Meißen in Colmitz bei Oschatz, für die westlichen Marken, das Osterland von Thüringen aus gerechnet), in Schköhlen bei Weißenfels abgehalten wurden. Das Eigentum am ganzen Grund und Boden und alle Einkünfte standen ursprünglich dem Reiche zu. Doch behielten die unterworfenen Slawen ihr eigentümliches Privatrecht und ihren Grundbesitz, von dem sie nur Leistungen nach deutscher Weise zu machen hatten. Sie zerfielen in 5 Klassen: die Supane, d.i. die Dorfvorsteher, die Witjasen (vitjaz Held), d.i. die zum Reiterdienst Pflichtigen Lehnbaueru, die in verschiedener Abstufung unfreien Smurden, Lazzen und Heyen. — Gleichzeitig breitete sich das Christentum, in slawischer Sprache gepredigt, aus. Die ersten Kirchen, schlichte Bauten aus Holz oder Feldsteinen, wurden in den Burgwarten errichtet, doch ging die Bekehrung langsam. Noch 1028 mußte wegen Bedrohung durch heidnische Slawen der Sitz des Bistums Zeitz nach Naumburg verlegt werden. § 6. Zur Befestigung dieser Zustände trug die bald thatsächlich entwickelte Erblichkeit des Markgrafenamts wesentlich bei. Zuerst behaupteten es 985 — 1047 die Eckardinger von Großjena an der Unstrut. Der tapfre Eckard I. (f 1002) hielt die deutsche Herrschaft aufrecht, auch als sie 982 im ganzen Nordosten zusammen- 982. gebrochen und dort die Elbe wieder die Grenze geworden war, und unterwarf die Milzener in der heutigen Oberlausitz. Nach seiner Ermordung mußte König Heinrich Ii. (1002 -1024) in drei blutigen Kriegen mit dem hochstrebenden Polenherzog Boleslaw Chrabry um den Besitz der Marken ringen (1004 Eroberung von Bautzen, 1015 Bestürmung der Burg Meißen durch die Polen; Friede von Bautzen 1018), und erst Konrad Ii. (1024 — 1039) zwang die Polen 1031 zum Ver- 1031. zicht. Bis 1067 besaßen die Grasen von Weimar-Orlamünde die Markgrafschaft; dann übertrug sie Kaiser Heinrich Iv. (1056 — 1105) (Stffacrt I. von Braunschweig. Als sich trotzdem dessen Sohn Eckbcrt ll. im Kampfe des Königs mit den Sachsen wiederholt treulos erwies, ächtete ihn 1089 der König und sprach ihm die Mark ab. 2. Die ersten Markgrafen aus dem Hause Wettiu. Konrad I. 1089 — 1156. § 7. Das Erbe traten die Wettiner an. Dies Geschlecht, das sich nach dem hohen Felsenschlosse Wetiin an der Saale erst etwa 1*
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