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1. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 32

1892 - Dresden : Huhle
— 32 — waren die deutschen Protestanten völlig gespalten und die katholische 1611. Gegenreformation überall siegreich, als Christian Ii. im Juli 1611 einem Schlagflusse erlag, ohne Erben zu hinterlassen. 3. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges. Johann Georg 1. 1611-1656. § 61. Auch Johann Georg I., der jüngere Bruder Christians Ii. (geb. 1585), besaß nicht die Einsicht und Kraft, um den drohenden Gefahren zu begegnen und ließ sich in religiösen Dingen allzusehr von seinem unduldsamen Ober-Hofprediger Hoe von Hoenegg beherrschen. Doch that er manches für die militärische Rüstung des Landes. Nachdem schon Christian I. die Werke von Dresden und Königstein verstärkt und dorthin eine stehende Besatzung (Guardia) gelegt hatte, 1613. begründete Johann Georg I. 1613 mit Zustimmung der Stände die Defensionsordnung, die auf der allgemeinen Wehrpflicht der Grundbesitzer beruhte (1592 schwere Reiter aus dem Lehnsadel in zwei Regimentern, 9360 Defensioner zu Fuß aus den Städten und Ämtern, ebenfalls in zwei Regimentern, 1500 Schanzgräber, 17 Geschütze). Im Reiche verfolgte er die alte Friedenspolitik im Anschlüsse an Österreich (Wahl des Kaisers Matthias 1612). 1618. § 62. Als nun 1618 der große Krieg mit dem böhmischen Aufstande begann und nach Matthias' Tode Friedrich V. von der Pfalz 1619 zum König von Böhmen gewählt wurde, da half Johann Georg gleichzeitig in Frankfurt die Wahl Ferdinands Ii. von Steiermark zum Kaiser entscheiden und stellte sich im März 1620 (Konvent von Mühlhausen) auf dessen Seite, um in seinem Aufträge die Lausitzen und Schlesien zu unterwerfen. Dafür versprach ihm der Kaiser, den Lutheranern in den böhmisch - österreichischen Ländern Glaubensfreiheit zu gewähren und ihm die Lausitzen als Pfand für die Kriegskosten einzuräumen. Während nun Böhmen durch die Schlacht am weißen Berge 8. November 1620 völlig unterworfen wurde, rückte Johann Georg in der Ober-Lausitz ein, erstürmte 1621. Bautzen am 2. Oktober und sicherte im Dresdner Accord März 1621 den Ständen des Landes Amnestie und Wahrung ihrer Landesverfassung zu. Auf dieselben Bedingungen unterwarfen sich auch die Nieder-Lausitz und Schlesien. Doch aufs schwerste verletzten den Kurfürsten die erbarmungslose kirchliche Reaktion in Böhmen, die Ächtung Friedrichs von der Pfalz (Januar 1621) und die Übertragung der pfälzischen Kur an Maximilian von Bayern. Diese erkannte er erst 1623. an, als ihn der Kaiser 1623 förmlich in den Pfandbesitz der Lausitzen eingewiesen hatte. § 63. Am niedersächsisch-dänischen Kriege (1623 — 29) war Johann Georg I. unbeteiligt, obwohl ihm die Ausbreitung der kaiserlichen Macht bis an die Ostsee und das rücksichtslose Schalten
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