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1. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 60

1892 - Dresden : Huhle
I — 60 — § 111. Eben die Frage aber, ob die Herzogtümer unter Vermittlung des Bundes als selbständiger Staat an Friedrich (Viii.) übergeben werden oder in die engste Verbindung mit Preußen treten sollten, lockerte das Bündnis zwischen Preußen und Österreich trotz der Gasteiner 1866. Konvention im August 1865. Bereits im März 1866 begannen überall, auch in Sachsen, die Rüstungen. Zugleich verflocht sich damit die Bundesreformfrage. Denn Preußen stellte bereits am 9. April in Frankfurt den Antrag auf Berufung eines deutschen Parlaments. Endlich, nach vergeblichen Ausgleichsversuchen der Mittelstaaten, führten die Erklärung Österreichs am 1. Juni, daß es die schleswig-holsteinische Sache dem Bunde zur Entscheidung überweise, und der preußische Bundesreformplan vom 10. Juni, der Österreich vom Bunde ausschloß, die Entscheidung herbei. Denn am 14. Juni nahm der Bundestag den (bundeswidrigen) Antrag Österreichs, sämtliche außerpreußische Bundestruppen zu mobilisieren, mit unsicherer Mehrheit an, Preußen aber erklärte seinen Austritt aus dem Bunde und forderte am 15. Juni Sachsen, Hannover und Kurhessen auf, gegen Verbürgung ihres Besitzstandes abzurüsten und den preußischen Bundesreformplan anzunehmen. Da alle drei Staaten dies verweigerten, so erfolgte noch an demselben Tage die Kriegserklärung. § 112. Die sächsische Armee (32 000 Mann mit 68 Geschützen , stand wohlgerüstet unter dem Oberbefehl des Kronprinzen Albert* in starker Stellung bei Dresden, konnte sie aber nur behaupten, wenn die Österreicher rechtzeitig zu Hilfe kamen. Da dies nicht geschah, vielmehr die Vortruppen der preußischen Elbarmee und der Ii. Armee schon am 16. Juni die Grenze Sachsens überschritten, so wurde der Rückzug nach Böhmen angetreten, dem König Johann folgte. Ebenso gelang es, das ganze Armeematerial, die Kassen und die Lokomotiven der Staatsbahnen zu retten. Für die Verwaltung blieb eine Landeskommission unter dem Minister Falkenstein zurück. Bereits am 18. Juni besetzte die Elbarmee Dresden; doch blieb die Landesverwaltung gegen Zahlung von täglich 10000 Thlr. ungestört und das Land wurde überhaupt nur noch von Einquartierungen und Durchmärschen betroffen, Dresden indes später befestigt. § 113. Die Entscheidung fiel in Böhmen. Hier hatten die Sachsen in heißen Märschen die Jser zwischen Jungbunzlau und Müucheugrätz erreicht. Aber die Niederlagen der österreichischen Vortruppen an der Jser und an der schlesischen Grenze (gegen Kronprinz * Prinz Albert, ältester Sohn des Königs Johann aus der Ehe mit Amalia von Bayern, geb. am 23. April 1828, erhielt nach den Anweisungen des Vaters durch den Geheimrat von Langenn eine gründliche, vielseitige und vorurteilsfreie Erziehung. Sein frühzeitig erwachender militärischer Sinn führte ihn 1849 mit nach Schleswig und bewährte sich dann auf allen Staffeln ferner militärischen Laufbahn. Am 18. Juni 1853 vermählte er sich mit Carola, der Tochter des Prinzen Gustav von Wasa (geb. 5. August 1833.)
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