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1. Geschichte des Mittelalters - S. 3

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 3 das heutige Elsen nahe bei Paderborn (Liesborn?) und am Rheine eine Wahr-äußer Castell noch andere links und rechts vom Strome. Im Jahr 9 zog Drusus über die Weser bis zur Elbe. Hier trat ihm eine verkündet den Frauengestalt von übermenschlicher Größe entgegen und sprach: „Wohin Drusus eilst du, unersättlicher Drusus? Alles dies zu schauen ist dir vom Schicksal nicht bestimmt; eile von hier, deiner Thaten und Tage Ziel ist nahe." Der Winter nötigte die Römer zum Rückzug. Unterwegs stürzte Drusus vom Pferde, brach den Oberschenkel und wurde krank ins Lager nach Alifo gebracht, wo er bald darauf starb. Seine Leiche führten die Soldaten im Trauerzuge nach Mainz. Durch die Niederlassungen der Römer am Rheine kamen die Ger- Die Germa-' inanen in mancherlei Berührung mit ihren eroberungssüchtigen Nach- 'rächen" barn. Kaufleute erschienen mit köstlichen Waren, tauschten und Han- Sitten zn-delten und gewöhnten manchen Germanen an früher nie gekannte 9ansit^' Bedürfnisse. Man fand die fremden Gäste nicht so unerträglich, wie früher, und schloß sich ihnen mehr und mehr an. Deutsche kriegslustige Jünglinge nahmen sogar Kriegsdienste bei den Römern, errangen sich Ehrenzeichen und hohe Stellen und empfanden keinerlei Mißfallen, als sie die kaiserliche Leibwache zu bilden auserlesen wurden. Viele germanische Fürsten erhielten das römische Bürgerrecht und waren stolz daraus; doch bald sollte es sich zeigen, wie gefährlich diese Annäherung der freiheitsliebenden Germanen den Römern wurde. (Sin angesehener Markomannen-Jüngling, Namens Marbod, hatte Marbod wird [ich in Rom ausgebildet und die Achtung des Kaisers zu erwerben ge- Mammon-wußt. Als er aber in seine Heimat zurückgekehrt war, faßte er den nenreichs Gedanken, ein mächtiges Reich zu stiften, welches den Römern widerstehen könne. Darum brach er mit feinen Stammesgenossen auf und gründete sich in Böhmen eine Herrschaft, welche den Römern sehr bedenklich erschien. Tiberius erklärte damals im Senate, Philipp von Macedonten sei für Athen, und Pyrrhus für Rom nicht so gefährlich gewesen, als Marbod jetzt für Rom. Der Krieg ward erklärt; allein ein gewaltiger Aufstand in Dalmatien und Pannonien (Ungarn) zwang die Römer zum Frieden, welchen der unpatriotifche Marbod sehr be- und Freund reitwillig annahm, da es ihm für eine beneidenswerte Ehre galt, »jreund und Bundesgenosse des römischen Volkes zu heißen. ^ Römer. Gerade als man sich in Rom anschickte, diesen glücklichen Ausgang des Krieges zu feiern, langte eine höchst unerwartete Trauerbotschaft bei Hofe an. In Germanien hatten die Römer schon längere Zeit einige Bezirke in Besitz genommen und daselbst Winterquartiere aufgeschlagen, um die Bewohner allmählich römischen Sitten und Ge-
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