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1. Geschichte des Mittelalters - S. 15

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 15 Rom so vielfach andern Städten bereitet hatte, mußte es jetzt selbst empfinden*). Alarich verließ schon am 6. Tage die Stadt und drang nach Unteritalien vor, um von da nach ©teilten und Afrika überzusetzen. Schon waren seine Schiffe mit den Schätzen Italiens beladen auf dem Wege nach Sicilien, da versenkte der Meerstrudel einen Theil derselben in die Tiefe; dadurch abgeschreckt, sann Alarich auf einen andern Plan, als ihn im 34. Lebensjahre in Cosenza ein früher Tod .Jegu®”06 überraschte. Die Gothen betrauerten ihren tapfern König, leiteten den Bufento bei Cosenza ab, mauerten in dem trocken gelegten Flußbette ein Grab aus und senkten den Leichnam in seiner goldnen Rüstung hinab. Dann leiteten sie die Wasser wieder darüber und tödteten alle Gefangenen, welche die Arbeit verrichtet hatten, damit niemand die Stelle erfahren könne, wo der große Held bestattet sei. Nach Alarichs Tod führte dessen Schwager Athaulf die West- Die Westgothen (412) über die Alpen nach Gallien und Spanien, wo sie sich ^-h^Spa-" 300 Jahre als Herren des Landes betrachteten. Sie trafen bei ihrer men 412. Ankunft schon andere germanische Völkerstämme daselbst, insbesondere im Süden die Vandalen, nach denen noch heutzutage ein Theil der spanischen Halbinsel Andalusien, d. i. Vandalenland, genannt wird. (Vgl. Katalonien — Gothenland.) Es wird erzählt, diese feien als unstätes Kriegsvolk 407 nach Spanien gekommen und hätten sich mit der Erlaubnis des Kaisers daselbst niedergelassen. Hier blieben sie, bis der römische Statthalter von Afrika, Bonifacius, welchen Aetius, der Günstling der Kaiserin Placidia, verleumdet und mit Krieg überzogen hatte, sie zu Hülfe rief. Mordend und plündernd fielen die Vandalen unter Die Ban-, ihrem König Geiferich ins Land und gründeten in Nordafrika (429) ^rika, 42s. ein eigenes Reich, welches sie durch die Eroberung von Korsika, Sardinien und Sicilien noch bedeutend vermehrten. Als nun später Kaiser Valenünian in Rom ermordet wurde, zwang der Mörder die Kaiserin Eudoxia feine Frau zu werden (455). Aus Rache rief diese den Geiserich mit seinen Schaaren von Karthago herüber nach Rom. Die Vandalen folgten der unerwarteten Einladung. Ohne Widerstand rückte Geiferich in die Stadt. Geistlichkeit und Senat hatten es erwirkt, daß diese nicht *) Doch wurden Kirchen, Geistliche und Flüchtlinge geschont, wie denn die Gothen überhaupt nicht ohne christlichen Sinn waren. Ein Gothe, heißt es, kam in das Haus einer Frau, bei der sich kostbare Kirchengefäße zur Aufbewahrung befanden. Der Soldat wollte sie nehmen, von der Frau aber an ihre Bestimmung gemahnt, machte er dem Alarich Anzeige davon. Nun wurden die Gefäße in feierlicher Procession in die Kirche zurückgebracht.
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