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1. Geschichte des Mittelalters - S. 25

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 25 daß die ganze Welt mit ihren Göttern, Helden und Menschen unter- Untergang gehen sollte. Harte Winter würden einander folgen, Hungersnot und der toeit Verbrechen überhand nehmen, die Götter selbst einen Meineid begehen und deshalb die goldnen Runentafeln mit den Weltgesetzen verlieren. Dann wankt die Esche Yggdrasyl, welche den ganzen Weltbau trägt, der unter ihr hausende Drache hat die Wurzeln zernagt: Ungeheuer kommen aus der Riesenwelt auf dem Schiffe Nagelfar, welches aus den Nägeln der Todten gemacht ist; über die Regenbogenbrücke reiten die Götter mit den Einheriern, den Helden Walhallas, auf die Erde herab, eine Vertilgungsschlacht beginnt: Helden, Götter, Riesen und Ungeheuer fallen, und nur Baldur bleibt am Leben. Feuer verzehrt die Erde, Wasser überschwemmt sie, und dann taucht eine bessere, grüne Erde empor, die Weltgesetze werden wieder gefunden, schuldlose Menschen bewohnen die Erde, und die Götter kehren zurück, nachdem ihr Meineid gesühnt ist. Nur der Fenriwols, welcher sich zur Zeit des Weltuntergangs von der Kette losriß und Odin verschlang, und die Midgardschlange, welche sich um die ganze Erde geschlungen hat, erscheinen nebst Loki und andern Unholden nicht wieder. Diesen Weltuntergang nannte man Muspilli oder Ragnarokr d. i. Götterdämmerung. 2. ä>on den Heldensagen der alten Germanen, welche jener älteren Das yiibtu ■beit angehören, aber erst im 12. und 13. Jahrhundert bearbeitet wur- ungenliev. den und auf uns gekommen sind, heben wir die Nibelungen- und die Gudrun-Sage hervor. Zu Worms, dem alten Königssitze der Burgunder, lebte die Cyriemhilde schöne Ehriemhitde. Ihre Brüder waren König Günther, Gernot und ^ihre Giselher. Einst träumte Ehriernhilde, wie sie einen wilden Falken groß zöge, welchen zwei Adler ergriffen. Sie erzählte diesen Traum ihrer Mutter, der edlen Frau Ute, und diese deutete denselben also: „Der ^•alke, welchen du ziehst, ist ein edler Mann, den wolle Gott behüten, sonst wäre es um ihn geschehen." Dieser Mann war Siegfried, König oiegmunds und Siegelindens Sohn zu Xanten am Rhein; er hörte von (Shriemhildens Schönheit und Anmuth und beschloß nach Worms zu ziehen. Mit 12 Rittern langte er da an und ward von Günther sowie dessen Brüdern freundlich aufgenommen. Man fragte den werden von schönen Fremdling nach dem Grunde seiner Reise. Siegfried ent- Siegfried in gegnete: „In meiner Heimat erzählt man, daß hier die kühnsten Ritter seien, welche je ein König gewann, deshalb will ich mich in einen Kampf mit euch einlassen und mir euer Land und eure Burgen
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