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1. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1878 - Mainz : Kunze
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis zur Erneuerung k. 37 ihm den Beinamen „allerchristlichster König", welchen alle französischen Könige in der Folge beibehielten. Diesem erhabenen Beinamen machte Chlodwig wenig Ehre. Als der Westgothenkönig Alarich Ii. von Chlodwigs Siegen über Chlodwig &e die Thüringer und Alamannen Kunde erhalten hatte, schickte er Boten ^eftgotsjen an ihn und lud ihn zu einer Zusammenkunft ein. Auf einer Jnfel der Loire unterredeten sich beide Könige, schmauseten zusammen und gelobten sich Friede und Freundschaft. Es gehörten aber die Gothen zu den Arianern, die Franken waren rechtgläubige Katholiken. Die Bischöfe und Geistlichen der den Gothen unterworfenen gallischen Völker wünschten dem Frankenreiche anzugehören. Darüber entstanden Unruhen im Lande der Gothen, und viele der verfolgten Geistlichen flüchteten sich zu Chlodwig; der sprach zu seinen Franken: „Höret, es ärgert mich, daß die Ketzer den schönsten Strich in Gallien besitzen; auf, lasset uns hinziehen und mit Gottes Hülfe ihr Land erobern." Alle stimmten bei. So brach Chlodwig auf gen Poitiers, erschlug Alarich Ii. in der Schlacht bei Vougle (507) und hätte die Gothen gänzlich aus Gallien und entreißt vertrieben, wenn nicht Theodorich der Große, König der Ostgothen in £anb 507. Italien, Alarichs Schwiegervater, für feinen Enkel eingeschritten wäre. Doch konnte er es nicht hindern, daß Chlodwig alles Land von der Loire bis zu den Grenzen von Languedoc dem fränkischen Reiche einverleibte. Kaiser Anastasius in Constantinopel, welcher von Chlodwigs Siegen Chlodwig vernommen hatte, schickte demselben die Insignien der königlichen Würde, J.^ndes den Purpurmantel und das Diadem. In der Kirche von Tours schmückte Hofsich Chlodwig damit, bestieg ein stattliches Kriegsroß und durchritt mit cere™mel großem Gepränge die Straßen der Stadt, indem er Gold und Silber unter die staunende Menge ausstreute. In Paris richtete er in der Folge nach dem Muster des römischen Hofes eine glänzende Hofhaltung ein, gründete viele Hofämter und setzte über alle Hofleute einen Haus-meier (major domus), einen Mann aus edlem Geschlechte, welcher im Kriege und Frieden nach ihm der erste sein sollte. Chlodwig hatte nun ein großes Reich ausgerichtet und strebte Chlodwig darnach, die übrigen Frankenstämme, welche von seinen Vettern be-herrscht wurden, mit seinem Reiche zu vereinigen. Der eine von ihnen, stamme Siegbert, welcher zu Cöln herrschte, hatte einen leichtsinnigen Sohn, bet des Bischofs eine weiße Taube vom Himmel hernieder, welche ein Fläschchen mit Oel in ihrem Schnabel hielt. Aus diesem Fläschchen sollen alle französischen Könige gesalbt worden sein. 1793 ward es zerschlagen.
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