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1. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1878 - Mainz : Kunze
Vom Untergang des weströmischen Reichs bis znr (Erneuerung rc. 41 Theodora war die Tochter eines Wärters am kaiserlichen Hofe, Theodora, welcher die Bären für die öffentlichen Spiele zu verpflegen hatte. Das Wohlgefallen an den Spielen im Cirkus, namentlich an Wett- wird Kaiserin, rennen und Thierhetzen, hatte sehr zugenommen. Die Wagenlenker theilten sich in vier verschiedene Parteien, die ihre eigenen Farben trugen, sich darnach die Blauen, Weißen, Rothen und Grünen nannten und eigentümliche Regeln hatten, eigne Vorsteher, Dichter, Musiker, Tänzer, ja sogar Theater und Cirkus hielten. Die gegenseitige Eifer- Streitigkeiten sucht hatte unter Anastasius blutige Tumulte hervorgerufen. Später im Cirkus, vereinigten sich die Weißen mit den Blauen, sowie die Rothen mit den Grünen. Theodora war in ihrer Jugend bei den Grünen als Tämerin s^eoboi'a§ - r , 0 Herkunft und aufgetreten. Als aber nach dem Tode ihres Vaters die Mutter aber- Umwand-mals einen Thierwächter heiratete, bat Theodora die Grünen um eine Iun3' . Stelle für ihren Stiefvater. Diese schlugen ihr Gesuch ab, die Blauen erhörten es, und Theodora hielt seitdem zu den letzteren. Man wirft Theodora schwerlich mit Unrecht ein sittenloses Leben in ihrer frühesten Jugend vor; aber alle Berichte melden auch, daß plötzlich eine auffallende Umänderung mit ihr vorgegangen fei, daß sie ihr Gewerbe aufgegeben, vom Wollespinnen sich erhalten und ein stilles, eingezogenes Leben geführt habe. Ob ein Traum oder ein Verhältnis zu Justinian diese Aenderung veranlaßt habe, wollen wir nicht untersuchen. Gewiß ist/ daß Justinian, von Theodoras Schönheit und Klugheit hingerissen, die ehemalige Tänzerin zur Kaiserin erhob und vom Patriarchen von Constantinopel krönen ließ. Theodora wurde als Mitkaiserin anerkannt und bei allen Gesetzen und Inschriften ihr Name nie vergessen. 532 waren abermals blutige Streitigkeiten zwischen den Blauen ^ufstcmd^ und Grünen des Cirkus ausgebrochen. Als der Kaiser dagegen ein- der Nika schritt, einigten sich die Entzweiten wider die Regierung und plünderten die Hauptstadt; viele Gebäude, namentlich der Sophientempel Konstantins, dämpft gingen in Flammen auf. Bei diesem Aufstande, die Nika genannt, gerieth Justinian in große Gefahr. Vegebens hatte er Amnestie versprochen, die Menge setzte ihn ab und bedrängte den kaiserlichen Palast. Justinian dachte an Flucht, allein Theodora war muthiger und hielt ihn zurück. Auf ihr Geheiß sammelte der berühmte Feldherr Beusar 3000 alte Soldaten und stellte das Ansehen der Regierung wieder her. An 30000 Menschen sollen bei diesem Aufstande um ihr Leben gekommen sein. Fremdes Verdienst war es vorzüglich, was die Regierung Justinians zu einer so gefeierten machte. Während Belisar und Narses die Ver- Justinians größetung des Reiches durch die Unterwerfung der Ostgothen und Van- ®ieae und
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