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1. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1878 - Mainz : Kunze
74 Zweite Periode des Mittelalters. den sächsischen Edeln, und als Eberhard die Versammelten an Konrads letzte Worte laut erinnert hatte, ward Heinrich freudig von Allen als König begrüßt. Der Erzbischof von Mainz nahete sich dem Gewählten und gedachte ihn zu salben; doch Heinrich wehrte ihm und sprach: „Hebt Euer Salböl für Würdigere auf; für mich ist diese Ehre zu groß." Heinrich i. Heinrich wußte auch die Herzöge von Baiern und Schwaben zur Vogler" Fink-Anerkennung seiner Würde zu zwingen und konnte nun seine volle Kraft ler, Städte- auf die Kämpfe mit den Slaven und Ungarn anwenden. Die Ungarn 9rü@roßebei (Magyaren) waren ein den Hunnen ähnliches, umherstreifendes Reitervolk (919-936) und wegen ihrer trefflichen Bogenschützen, ihrer unbesiegbaren Tapferkeit und unbeschreiblichen Raubgier allgemein gefürchtet. Seit Arnulf sie gegen Zwentibold zu Hülse rief, hatten sie Deutschland mit verheerenden Einfällen oft heimgesucht. In den ersten Jahren von Heinrichs Regierung hatten sie sich ruhig innerhalb ihrer Grenzen gehalten; doch dauerte es nicht lange, so brachen sie wieder los und verübten solche Grausamkeit, daß der Chronist Witukind ausspricht, er wolle lieber verschweigen, was für ein Blutbad sie angerichtet, als den Schmerz durch seine Erzählung erneuern. Heinrich hatte das Glück einen ihrer Hauptansührer gefangen zu nehmen und erzwang sich dadurch einen neunjährigen Waffenstillstand, verpflichtete sich aber, ihnen alljährlich ein rüstet sich zum Ehrengeschenk zu zahlen. Diese Zusage ward treulich gehalten, die Zeit Kampfe gegen ^ Waffenruhe aber dazu benutzt, großartige Bollwerke zu schaffen die Unqarn 11 z und kriegstüchtige Streiter zu bilden. Heinrich legte feste Plätze und Städte an; denn nur am Rhein und an der Donau, wo vor Zeiten die Römer geherrscht hatten, gab es eigentliche durch Wall und Graben befestigte Städte. Jetzt erst wurden Festungen in Sachsen und Thüringen errichtet, namentlich Merseburg, Meißen, Quedlinburg, Goslar, Nordhausen 2c. Alle diese Festen wurden geräumig genug angelegt, um bei feindlichen Ueberfällen das anwohnende Landvolk aufnehmen zu können. Jedesmal der neunte Mann von der durch verliehene Ländereien kriegspflichtig gemachten Bevölkerung sollte in die Stadt ziehen, daselbst wohnen und sich von den auf dem Lande Zurückgebliebenen ein Drittel der Ernte zur Aufspeicherung abliefern lassen, damit es in Zeiten der Not an Mundvorrath nicht mangele. Außer dem Heerbanne, der nur zu Fuße kämpfte, bedurfte es einem Feinde wie den Ungarn gegenüber, einer tüchtigen Reiterei. Diese einzurichten war Heinrichs zweite Sorge. Nach diesen Vorkehrungen führte er mehrere Kriege gegen slavische Völkerschaften, besiegte dieselben 927 an der Havel und errichtete gegen alle Einfälle die Markgraffchaften
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